This is the Police - Storyteller-Test

Einmal Polizist sein - wie im Film. Ein kleiner Traum, den so einige immer noch haben werden. Fans von 'Police Quest' und ähnlichen Spielen haben es heutzutage deutlich schwerer als noch in den 90ern. 'This is the Police' vom Entwickler Weappy Studio versucht genau hier anzusetzen. Police Chief Jack Boyd, der hiesige Polizeichef wird zwangspensioniert, da der Bürgermeister ihn loswerden will. Gleichzeitig breitet sich die Mafia in der Stadt aus und es gibt Gerüchte um Korruption in der Polizei. Bis ganz nach oben soll diese reichen. In diesem Spannungsfeld hat Boyd 180 Tage, um die erhofften $500.000 für seine Pensionsabfindung zu schaffen. Gleichzeitig soll er Recht und Ordnung einhalten, den Bürgermeister zufrieden stellen, die Mafia nicht verärgern und, sofern möglich, auch noch mit reinem Gewissen abtreten. Ein spannendes Unterfangen.

'This is the Police' bietet jedoch weniger Adventure als angenommen, denn die Entscheidungen in den Zwischensequenzen nehmen mit etwas Spielzeit dann doch etwas ab und teilweise passiert erst nach einer Woche wieder etwas. Im Kern bleibt es dann ein story-getriebenes Rundenstrategiespiel mit Adventure-Elementen. Statt Rätsel gibt es Fälle zu lösen und den richtigen Vorgang zu treffen. Die obligaten Wahlmöglichkeiten runden diese Komponente dann noch ab.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 74%

'This is the Police' war für mich so etwas wie eine Herzensangelegenheit. Endlich wieder in die Haut eines Cops zu schlüpfen, ohne alles umballern zu müssen. Schnell fühlt man sich im durchgesessenen Chief-Sessel wohl und dirigiert die Polizei. Man bemerkt fast nicht, wie sehr man immer korrupter wird und immer fragwürdigere Entscheidungen trifft. Bleibt man 'Good Cop' und macht sich das Leben schwer, oder darf es doch eine Prise 'Bad Cop' sein? Die Moralentscheidungen sind unglaublich schwer und teilweise hinterfragt man sich selbst schon. Das ist gleichzeitig die Stärke und auch eine Schwäche des Spiels. Es lässt einen nachdenken und man fragt sich immer wieder, ob man hier überhaupt Spaß haben darf. Natürlich ist es kurzweilig die Geschichte durchzuspielen und die Spielmechaniken machen auch Spaß. Gleichzeitig hat man fragwürdige moralische Entscheidungen vor sich, die gar keine 'Good Cop'-Variante zulassen. Man muss böse und korrupt werden, um das Spiel durchzuspielen. Für mich war das relativ schwer runterzuschlucken. Mit diesem Beigeschmack bleibt aber ein kurzweiliges Spiel, das für die eine oder andere Stunde zwischendurch Spaß macht. Am meisten Potential seh ich für Fans dieser Sorte Spiel aber im kommenden Endlos-Modus. Hier kann man dann die triste Geschichte des Jack Boyd vergessen und seinen Cop selbst formen. Es ist schon fast müßig wiederum schreiben zu müssen, dass im Spiel viel Potential steckt. Die dunkle Geschichte ist stimmig, aber zieht einen schon fast zu viel runter.

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