Marvel's Guardians of the Galaxy - Storyteller Test

Eidos Montréal steht aktuell durch den Verkauf an die Embracer Group im Mittelpunkt (wir berichteten). Noch vor ein paar Monaten hat das bekannte AAA-Studio mit 'Marvel's Guardians of the Galaxy' (nicht zu verwechseln mit Telltales Episoden-Adventure) einen Blockbuster für Fans von Action-Adventures mit Story gemacht und natürlich auch für Freunde der Marvel-Helden. Den finanziellen Erwartungen wurde es vermutlich nicht gerecht, denn es ist unerwartet früh im Game Pass von Microsoft gelandet. Wir haben spontan einen Blick darauf geworfen. Im Storyteller-Test erfahrt Ihr mehr darüber.

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Fazit

Wertungs-Lupe 75%

Insbesondere im ersten Drittel war ich von 'Guardians of the Galaxy' hellauf begeistert. Die Story macht Spaß, die Team-Konversationen sind klasse und selbst die kleinen Entscheidungen sind recht nett für ein Action-Adventure. Bei den Gegnern gibt es in dieser Phase genug Abwechslung und die kleinen Rätseleinlagen zwischendurch machen Spaß. Klar, die Quicktime-Events sind von Anfang an ein Griff ins Klo, doch die kann und sollte man im Menü deaktivieren.

Im weiteren Verlauf läuft der Motor weniger rund. Statt Qualität wird im Kampf vermehrt auf Quantität bei den Gegnern gesetzt, was auf dem Schlachtfeld für chaotische Situationen sorgen kann. Durch die zusätzlichen Fähigkeiten der Guardians wird das Gameplay mit der Zeit überladen – ein klassischeres Kampfsystem mit Pause-Funktion hätte eventuell Sinn gemacht. Gefühlt sind sämtliche Level-Abschnitte ähnlich designt, wodurch sich Action und Erkundung mit der Zeit etwas abnutzen. Spaß kann es dennoch einigen machen, aber wer primär für die Story spielen möchte, den könnte die interaktive Ausrichtung stellenweise abschrecken.

Nervig sind zudem zwei Fluglevels, denn das Raumschiff steuert sich arg unintuitiv und hat mit der sonstigen Steuerung wenig zu tun. Und ja, Bugs machen sich zumindest am PC öfter bemerkbar, sie fallen dank der vielen automatischen Speicherpunkte aber nicht dramatisch ins Gewicht. Unterm Strich bleibt jedoch das Gefühl, dass diesem Titel ein, zwei Jahre mehr an Entwicklungszeit enorm gut getan hätten um Gamedesign und Technik zu optimieren. Für mich hätte es zudem ruhig viel stärker in die Rollenspiel-Richtung gehen können, denn ich vermisse optionale Nebenmissionen. Trotz ihrer strengen Linearität bleibt die sehr solide umgesetzte Story unterhaltsam und die Marvel-Charaktere wurden gut adaptiert. Was bleibt, ist also ein Spiel der gemischten Gefühle, das stark beginnt, aber sich mit der Zeit zusehends in Richtung solidem Durchschnitt bewegt.

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4 Kommentare

BockwurstBoi (Gast) vor 1 Jahr
Schöner Artikel. Allerdings ist das kein AAA, sondern nur ein AA-Titel.
sinnFeiN vor 1 Jahr
BockwurstBoi hat geschrieben:
18.05.2022, 19:45
Schöner Artikel. Allerdings ist das kein AAA, sondern nur ein AA-Titel.
Wie kommst du drauf?

Avengers und Guardians of the Galaxy haben laut Square Enix einen Verlust von 200 Millionen USD verursacht. Allein zum Ausgleich der Verluste sollten das mehrere Millionen Exemplare sein, die sie einkalkuliert hatten.
Das spricht dafür, dass die prognostizierten Verkaufszahlen immens hoch sein hätten sollen - und das bedeutet AAA. Denn das ist traditionell von den Publishern das Label für Spiele, die sich extrem gut verkaufen sollten.

Klar, ein bisschen Hollywood-Buchhaltung wird dabei sein, aber das passt in ähnliche Sphären wie Tomb Raider und Deus Ex, denen auch keiner den AAA-Status aberkennen würde :) .
advfreak vor 1 Jahr
Natürlich ist das ein AAA-Titel mit einem Riesenbudget und das sieht man dem Game auch an - wenn man es halt auch selbst gespielt hätte gell. :P

AA-Titel ist so was wie z.B. The Sinking City oder A Plaque Tale. ;)

Ich wollte es auch wirklich mögen, aber für Adventure-Spieler sind die zahlreichen Kämpfe einfach zu viel und es macht auf Dauer keinen Spaß. Telltales Guardians of the Galaxy ist eindeutig die bessere Wahl und macht auch viel mehr Spaß. :zaunpfahl: :D
Mikej vor 1 Jahr
Ich finde auch, es stecken definitiv genug Millionen Euro drin, um es als AAA zu bezeichnen. Klar, letztlich sind die Grenzen bei so einer Bezeichnung ohnehin sehr fließend. Aber wenn es AA wäre, hätte der Publisher die Verkaufszahlen deutlich lockerer gesehen.

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