Red Dead Redemption 2 - Storyteller-Test

Wir schreiben das Jahr 1899, in einer alternativen Version der USA. In dieser Western-Welt gibt es - trotz kreativer Freiheiten - zahlreiche Parallelen zur realen Geschichte. Darauf aufbauend erzählt 'Red Dead Redemption 2' die Vorgeschichte zum ersten Teil der populären AAA-Western-Reihe von Rockstar Games. Im Gegensatz zum Vorgänger steht jedoch nicht John Marston im Mittelpunkt, sondern dessen Banditen-Kumpel Arthur Morgan. Streng genommen ist es sogar von Vorteil ohne Vorwissen ins Abenteuer zu starten, da sonst womöglich ein paar Überraschungen wegfallen. Wie gut das Action-Adventure gelungen ist, sehen wir uns im Test unserer Storyteller-Rubrik genauer an.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 87%

'Red Dead Redemption 2' trifft den Zahn der Zeit sehr gut, dennoch ist es kein Action-Adventure das uneingeschränkt zu empfehlen ist. Die Steuerung ist in einigen Situationen ungenau und überladen, das Speichersystem ist gerade anfangs mühsam, und mit der extrem ambivalenten Hauptfigur kann man sich nur schwer identifizieren. In der einen Minute werden Selbstzweifel und Reue laut und im nächsten Moment stürzt sich Arthur fröhlich in die nächste dumme Aktion. Auf Dauer ist das sehr anstrengend.

Das Prequel erfordert einiges an Geduld und v.a. die Bereitschaft, weite Laufwege in Kauf zu nehmen. Das Pferd macht in diesem Fall wirklich Sinn. Eines sei an dieser Stelle festgehalten: ein Rollenspiel sollte man sich nicht erhoffen! Für die Hauptgeschichte ist es herzlich egal, wie wir uns bei den Missionen verhalten und die Charakterentwicklung der Spielfigur ist klar vorgegeben. Uns bleibt nur die Wahl, wann welche Hauptquest gestartet wird und wie wir unsere Freizeit als Revolverheld im wilden Westen verbringen wollen. 'Red Dead Redemption 2' ist somit eher wie ein Spielfilm, in dem man sich frei bewegen darf und der mehr oder weniger ausführlich erlebt wird.

In den unzähligen Nebendetails lag für mich letztlich der wahre Reiz des Spiels, denn das Erkunden der riesigen Spielwelt bereitet mächtig Spaß. Ich bin sehr gerne herumspaziert, habe die Saloons zwecks Poker unsicher gemacht, mich als Kopfgeldjäger versucht, oder bin mal wieder in eine der vielen recht abwechslungsreichen Nebenmissionen gestolpert. Das entschädigt für so manch andere Enttäuschung. Narrativ und spielerisch gesehen wäre definitiv noch mehr möglich gewesen. Wer Lust aufs Western-Setting hat, oder den ersten Teil mochte, der hat ungeachtet einiger Kritikpunkte durchaus gute Chancen, hier voll auf seine Kosten zu kommen. Es ist allerdings von Vorteil, wenn man kein Problem damit hat, einen Bösewicht zu spielen, den trotz seiner guten Seiten fällt Arthur Morgan eindeutig in diese Kategorie.

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