JoWooD beantragt Insolvenz

Der österreichische Publisher JoWooD hat heute Nachmittag Insolvenz beantragt, wie aus einer Meldung auf der firmeneigenen Homepage hervorgeht. Die im November beschlossenen Rettungsmaßnahmen haben demzufolge keinen Erfolg gehabt. Weiter heißt es in der Meldung, dass der Vorstand der JoWooD davon ausgeht, die Verhandlungen mit Gläubigern und Investoren innerhalb von 90 Tagen positiv abschließen zu können und das Unternehmen somit fortgeführt werden kann.

Am Mittwochabend hatte JoWooD noch eine Klage über 2,36 Millionen Euro gegen den Publisher Koch Media eingereicht. Koch Media, das zwischenzeitlich bis zu 45% der JoWooD-Aktien gehalten hatte, hätte bei einer Kapitalerhöhung im Januar 2006 Aktien im Wert von 6,4 Millionen Euro erhalten und dafür nach Angaben von JoWooD nur 4,04 Millionen gezahlt.

JoWooD hatte unter anderem die 'Agatha Christie'-Adventures veröffentlicht und sorgte im Oktober 2010 durch einen öffentlichen Schlagabtausch mit Entwickler KingArt um 'The Book of Unwritten Tales' für Aufsehen. Zuvor hatten die Österreicher bekannt gegeben, die Vermarktungsrechte an 'Book of Unwritten Tales' und dem Deck 13-Adventure 'Haunted' aus der Insolvenzmasse von Publisher HMH gekauft zu haben. Einer Veröffentlichung von 'Haunted' kam die Insolvenz von HMH zuvor, auch JoWooD hat das Spiel bisher noch nicht veröffentlicht.