Wochenecho Nr. 439

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40 Kommentare

advfreak vor 5 Jahren
Zitat: "Jedoch entwickelte und verkaufte sich das mit hohen finanziellen Mitteln entwickelte Blockbusterspiel 'Die Säulen der Erde' ...

Blockbusterspiel? Ähm, wohl eher Indie, oder?

The Council: Gerade die zweite Episode hat wirklich bescheidene Wetungen bekommen, hat die von euch schon wer durch?
Mikej vor 5 Jahren
Als Indie geht Daedalic streng genommen kaum noch durch. Mit Bastei Lübbe steckt ja doch ein großer Name dahinter und relativ viel Geld wurde locker gemacht. Unabhängig kann man das nicht mehr nennen. Der Indie-Begriff wird momentan aber natürlich vielfältig gebraucht, insofern kann man darüber ewig diskutieren, schätze ich :)

Ein Budget von offenbar über 3 mio ist für Adventure-Verhältnisse schon sowas wie ein Blockbuster, auch wenn das nichts ist im Vergleich zu AAA-Games, die teilweise mit dreistelligen Millionenbeträgen herumhantieren.
advfreak vor 5 Jahren
Vermutlich brennt jetzt da eh schon anständig der Hut deswegen, ich hab mir aber schon von Anfang an gedacht welche Zielgruppe man damit überhaupt ansprechen möchte.

Ich bin jetzt echt schon richtig gespannt auf State of Mind und hoffe wirklich auf einen großen Erfolg, kanns schon gar nicht mehr erwarten. Vor allem weil es sich vermutlich einen Vergleich mit Detroid stellen wird müssen.

Das ist insofern so spannend weil es sich heraus kristallisieren wird ob das Adventure-Genre überhaupt noch funktionieren wird oder man in Zukunft keine mehr entwickelt...

Die letzten teueren "Perlen":

Silence: Flop
Säulen der Erde: Flop
Black Mirror: Flop
Syberia 3: Flop

Hingegen hat ein Detroid wirklich mächtig abgeräumt (ich weiß schon - Apfel und Birnen Vergleich wegen des 100x höheren Budget!!) und deswegen hoffe ich das State of Mind richtig gut funktioniert und im Fahrwasser von Detroid mitschwimmen kann und vor allem international ankommt um zu zeigen das auch mit viel weniger finanziellen Mitteln tolle Games aus Deutschland kommen die sich nicht verstecken müssen. :)
Mikej vor 5 Jahren
Ja, sowas wie Detroit klappt momentan am besten. Auch Spiele wie A Way Out scheinen gut anzukommen. Allerdings könnte bei dieser Art von Spiel generell das Problem sein, dass es nicht viel Konkurrenz verträgt, da die Zielgruppe weit überschaubarer ist, als z.B. bei einem Rollenspiel oder Action-Adventure. So ergibig ist das Gameplay für sich genommen letztlich eher nicht. Teuer ist es dennoch.

Bei Episoden-Spielen ist es wahrscheinlich noch schwieriger. Zu viele Episodenspiele über Monate hinweg parallel spielen kann ziemlich lästig sein. Da überlegt man sich womöglich zweimal, was man sich wirklich ansehen möchte. Telltale hat sich da teilweise sogar selbst Konkurrenz gemacht, würde ich sagen.

Und ja, ich wünsche Daedalic mit State of Mind auch ganz viel Erfolg. Wäre zweifellos sehr wichtig für das Studio! An Cyberpunk 2077 und Detroit sieht man, dass gerade enorm viel Interesse an Stoff dieser Art da ist. Mal sehen wie lange das anhält.
advfreak vor 5 Jahren
Bei Episoden-Spielen warte ich jetzt immer ab bis eine Staffel komplett ist. Wobei ich die letzten Telltale Sachen ziemlich enttäuschend fand, bis auf Batman Staffel 2.

Life is Strange hatte mit einem unverbrauchten Setting gepunktet und natürlich mit der Zeit-Zurückdreh-Funktion, das gab es in der Form ja noch nicht und hat sich damit von der (mittlerweile öden) TT Formel doch positiv abgehoben.

Bei Cyberpunk 2077 bin ich echt unschlüssig, ob das noch viel Adventure sein wird und nicht eher Action... Bin gespannt.

Aber erstmal State of Mind! ;)
sinnFeiN vor 5 Jahren
das auch wenig mit einem klassisches Adventure am Hut haben wird :).
Wenn sich Warhorse Studios von Kingdom Come mit einem Budget von knapp 30 Mio. Euro Indie nennen darf, darf das Daedalic noch lange :).

Spaß beiseite. Ich wünsche da auch ganz viel Erfolg, nicht nur Daedalic zuliebe, sondern auch der Adventure-Gemeinde und der deutschen Spielerentwickler-Community.
Frank Booth (Gast) vor 5 Jahren
@advfreak "Silence: Flop Säulen der Erde: Flop Black Mirror: Flop Syberia 3: Flop" Ich sehe da eher weniger ein Adventure-Problem als eher ein Qualitätsproblem. Wenn man sich die Kritiken zu den Spielen anschaut, waren diese nicht gerade so pralle.
advfreak vor 5 Jahren
Ich glaube Säulen der Erde und Silence haben durchaus gute Wertungen bekommen. Die anderen beiden waren Wertungsmäsig aber eine Katastrophe, das stimmt. Und auch das viel gelobte und von den Kritikern geliebte Thimbleweed Park ist nach Aussage von Ron finanziell nicht lohnenswert gewesen.

Was mich wundert ist das auch immer so sperrige Settings im Adventure Genre verwendet werden. Mit Abenteuer a la Baphomets Fluch oder ein Tha Raven (Remaster) lässt sich durchaus noch was verdienen. Ein schönes 'Wir reisen um die Welt und verhindern das die Bösen den Planeten in die Luft jagen' Game mit einer guten wendungsreichen Story und vernünftiger Grafik müsste doch hinzukriegen sein. Ich denke dann würde es auch wieder mal klappen.

Hatten neulich einen Retro Abend und Indy 4 durchgezockt. Trotz über 25 Jahren immer noch besser als ein Säulen der Erde. Das sagt ja eh schon alles. ;)
sinnFeiN vor 5 Jahren
Ich find 'Säulen der Erde' gar nicht schlecht, nur wie du schon richtig gesagt hast, funktioniert das Spiel nur bei einer sehr eingeschränkten Zielgruppe. Das war die Nische in der Nische. Drum wundert mich es auch nicht, dass Adventures heutzutage breiter aufgestellt werden, um die Zielgruppe möglichst groß zu halten. Detroit ist da so ein Musterbeispiel, hat aber auch ein riesiges Marketing-Budget. DONTNOD mit ihren Spielen und jetzt dankenswerterweise immer mehr der Publisher Focus Home Interactive sind auch da zu nennen. Allesamt interpretieren ihre Adventures stark narrativ. Focus setzt auch stark auf investigative Elemente, was mich persönlich auch freut.

Es ist einfach ein hartes Business... Hohe Wertungen garantieren mittlerweile keinen Verkaufserfolg mehr. Zielgruppenorientiertes Development ist einfach der Schlüssel. Das sieht man gerade am Battle Royale Boom, wo selbst arrivierte Spieleserien, wie Battlefield und Call of Duty, auf den Boom setzen oder sogar setzen müssen.
advfreak vor 5 Jahren
Ja du hast recht, muss aber auch anmerken das Detroit auf der PS4 Pro wirklich grafisch einfach unglaublich fantastisch ausschaut, die Animation wirklich atemberaubend gut. Das trägt natürlich auch zum Erfolg bei. Dagegen sieht LiS wie vor 5 Jahren auf der PS3, von den Telltale Sachen ganz zu schweigen. :)
Mikej vor 5 Jahren
Da steckt wohl auch die 5 bis 8 fache Summe drin, wie bei LiS oder den Games von Telltale. Wobei ich persönlich den Stil von LiS sehr mag, der hebt sich gut vom Rest ab. Ist natürlich auch Geschmackssache.
realchrisatcorner (Gast) vor 5 Jahren
Natürlich ist Daedalic kein Indie mehr und da gibt es auch begrifflich nichts zu verwässern.
sinnFeiN vor 5 Jahren
Würd ich auf die Perspektive drauf ankommen lassen. Aus Adventure-Sicht vermutlich weniger. Aus Spielebusiness-Sicht sehr wohl, weil die Budgets sind auf internationaler Ebene noch immer nicht allzu groß. Unabhängig (independent) von den großen Publishern sind sie ja, da self-published.
Schäfer Timmäh (Gast) vor 5 Jahren
Seitdem Daedalic keine Spiele mehr entwickelt, die mich ansprechen, und ich auch nicht erwarten darf, dass sich das wieder ändert, ist es mir relativ egal, was für die Firma wichtig ist.

Nein, das war jetzt zu hart ;)

Aktuell interessiert mich tatsächlich nichts, was Daedalic in der Pipeline haben, aber ich bin durchaus gespannt, welche Genrevariante Poki mit seinem nächsten Projekt (Superlatent?) mit Daedalic Bavaria ausprobiert.

Die Masse kann sich offenbar nicht auf stark rätsellastige Titel mit gemächlichem Spieltempo einlassen - auch ich habe keine Zeit und richtige Lust mehr, neben Job und Familie hundert Bildschirme nach Items abzuklappern und jede Dialogvariante mit NPCs auszuprobieren.

Das Genre muss cineastischer, vom Gameplay her skalierbarer werden und in der Geschichte mehrere Ebenen bieten. Bei Rollenspielen etwa gibt es doch auch einen schnelleren Weg entlang der Hauptstory; optional kann man - wenn man möchte - Nebenquests mit Wechselwirkung auf die Hauptstory abklappern und tiefer in die Welt eintauchen. Mir schwebt da ein eher offeneres Spielkonzept mit offenerer Welt vor. In Zelda habe ich zig Möglichkeiten, um ein Problem zu lösen. Klar, sind das andere Budgets. Aber mehrere Lösungswege, auch auf unterschiedliche Herangehensweise machbare Herausforderungen (durch Schiebe-, Schalter-, Dialog-, Item-Kombinationsrätsel oder auch mit Geschick lösbar) wären hilfreicher als fest vorgegebene Aufgabenketten, die sich oftmals nicht erschließen und zum Durchprobieren zwingen. Das frustriert viele.
advfreak vor 5 Jahren
@Timmäh

Ich muss auch sagen das mir bei einem Adventure die Story und eine flotte Erzählweise heutzutage viel wichtiger sind als nervige und unlogische Kombinationsrätsel (bestes Beispiel: Kakerlake was die Seilbahn repariert bei BF 5 oder Handy auf die Katze kleben bei Geheimakte).

Ich mag auch nicht mehr mit 20 Gegenständen im Inventar herumrennen und alle Möglichkeiten durchprobieren ob irgendwas zu kombinieren geht. Das nervt doch nur.

Fand auch bei der Deponia Reihe das die Rätsel so aufgesetzt und unlösbar waren und man dadurch stundenlange sinnlos herumgeirrt ist und sich durch die elendslangen Dialoge klicken musste.

LiS hat das wirklich perfekt gelöst, die Dialoge haben genau die richtige Länge und man kann selber entscheiden ob man sich einen Ort stundenlange anschaut und alles liest und jeden Gegenstand aufklaubt oder nur das nötigste macht und schnell voran kommt. Telltale wiederum spart sich das alles und richtet die Welt nur mit ganz wenigen Dingen ein die man ansehen kann, das ist echt ziemlich faul und nur wenig immersiv.

BTW: Wie schaut das eigentlich bei "The Council" aus?
sinnFeiN vor 5 Jahren
hie und da mal ein Spiel mit Rätseln find ich sogar ganz auflockernd, aber dauernd ist es mir auch zu anstrengend. Da bin ich ganz bei euch. Eine flotte Erzählung macht da viel mehr her.
JackVanian vor 5 Jahren
advfreak hat geschrieben: BTW: Wie schaut das eigentlich bei "The Council" aus?
In The Council hat man wesentlich, wesentlich mehr zu tun, als in den Telltale-Spielen. Wie viel Zeit man in Erkundung und Nachforschungen investiert, ist dem Spieler recht frei überlassen. Mich haben die ersten beiden Episoden allerdings so stark reingesogen, dass ich versucht habe, jeden noch so kleinen Hinweis zu entdecken. Die ersten Episoden habe ich erzählerisch und atmosphärisch als sehr stark empfunden. So ist in mir der Wille entstanden, möglichst viel "rauszuholen". Tatsächlich habe ich mich wohl schon lange in keinem Spiel mehr so gut in die Rolle eines "Ermittlers" versetzen können.

Die Spielerfahrung von The Council ist sicherlich deutlich weniger auf Tempo ausgelegt als bei Telltale. Dafür empfinde ich The Council als wesentlich immersiver und unverbrauchter. Sowohl inhaltlich wie spielerisch fühlt es sich nicht nach einer Spielerfahrung an, die man schon zig Mal gesehen hat. Auch die Art und Weise, in der Historie und Fiktion verknüpft werden, ist nach meinem Empfinden bislang sehr gut gelungen.

Die Spielumgebungen sind sehr schick und es gibt viel zu entdecken. Leider sind die Gesichtsanimationen eher suboptimal. Gerade so einem Spiel, in dem Dialogsituationen eine wichtige Rolle spielen, hätten glaubhaftere Gesichter sicherlich gut getan. Zumindest für mich ist das aber Meckern auf hohem Niveau, freue mich schon sehr auf Episode 3! :)
advfreak vor 5 Jahren
@Jack

Vielen Dank für die Info, das hat mir wirklich sehr geholfen! :)
realchrisatcorner (Gast) vor 5 Jahren
Sie sind eine Tochter von einem Großkonzern, finanziell von diesem Abhängig und somit kein Indie mehr. Punkt. Da gibt es auch keine Perspektive. Aber bei Dir sind ja feste Termini immer schon ein Problem.
Als Bastei DD geschluckt hat, waren sie per allgemeingültiger Defintion kein Indie mehr.

Unabhängig davon, glaube ich, dass sie bald wieder ein Indie sein werden.

Denn schon bei Oolipo hat man zuerst 3 Millionen Wertminderung abgeschrieben und dann wenig später eingestellt.
realchrisatcorner (Gast) vor 5 Jahren

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