Steampunk trifft auf den wilden Westen: In 'Rosewater' begleiten wir die Reporterin Harley Leger auf eine abenteuerliche Reise durch das westliche Vespuccia. Wir treffen auf Helden und Banditen, verrückte Wissenschaftler und Sekten. Und das alles für Ruhm und Reichtum.

Es war einmal … der wilde Westen

Entwickler Grundislav Games und Publisher Application Systems Heidelberg nehmen uns erneut mit auf eine spannende Reise in die Welt von 'Lamplight City'. In 'Rosewater' erkunden wir den Wilden Westen von Vespuccia, einer fiktiven Welt, in der der Wilde Westen auf Steampunk trifft. Trotz der Parallelen ist 'Rosewater' ein eigenständiges Spiel und kein direkter Nachfolger von 'Lamplight City'.
In der Story begegnen uns immer wieder recht klassische Klischees des Wilden Westens, wie Indigene, Revolutionäre und typische Kleinkriminelle und Halunken. Gespickt ist das Setting mit Steampunk-Elementen, denn immer wieder begegnen uns Dampfkutschen und andere Errungenschaften des Äthers.

Beim Äther! Wild-West-Klischees treffen auf Ex-Boxerin

Schwierige Rätsel gibt es so gut wie keine. Zum einen gibt es oft mehrere Lösungswege, zum anderen können wir immer mit unseren Gefährten reden und so zumindest einen Tipp bekommen, was als Nächstes zu tun ist. Aber auch hier gilt: Bei einigen Themen hat halt jeder unserer Gefährten eine andere Methode, wie sich ein Problem am effektivsten lösen lassen würde.

Fazit von Christiane
'Rosewater' ist ein wirklich klassisches Point-and-Click-Adventure. Mit mindestens acht Stunden Spielzeit bekommen wir eine gute, teilweise zufallsbasierte Storyline in der Welt von 'Lamplight City'. Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass man 'Lamplight City' dafür nicht gespielt haben muss. Die Welt erklärt sich selbst, der Mix aus Wildem Westen und Steampunk funktioniert sehr gut. Teilweise hätte ich mir sogar mehr oder offensichtlichere Steampunk-Elemente gewünscht.
Hadern musste ich tatsächlich mit dem Spielverlauf. Große Teile der Story drehen sich um die Suche nach dem vermissten Wissenschaftler. Dafür begeben wir uns auf einen Roadtrip durch den Westen. Die vielen kleinen, zufälligen Begegnungen haben mir zwar gefallen, waren aber alle in sich geschlossen und hatten teilweise keinen Zusammenhang zur Hauptstory. Manche ließen sich leider nicht beim ersten Durchspielen positiv auflösen.
Oft fehlte mir das Gefühl, es richtig und gut gemacht zu haben. Außerdem habe ich stellenweise den roten Faden zur eigentlichen Aufgabe verloren, nämlich der Suche nach dem vermissten Wissenschaftler. Die Idee einer zufallsbasierten Storyline, die den Wiederspielwert erhöht, ist zwar gut, aber für mich einfach nicht konsequent in die Hauptstory eingewoben. Bei kleinen Frustmomenten fragte ich mich dann auch: Wann geht es endlich mit der Story weiter?
Dennoch ist 'Rosewater' unter den klassischen Point-and-Click-Adventuren seit Langem mal wieder ein echter Lichtblick. Es erinnert mich ein wenig an alte Klassiker und bietet echten Fans des Genres genau das, was sie erwarten. Und zwar konsequent, von der Spielsteuerung über das Inventar bis zu den Dialogen. Besonders gut gelungen: Es gibt kein wildes Raten, welche Gegenstände mit was kombiniert werden müssen. Oft führen mehrere Wege zum Ziel und zu unterschiedlichen Interaktionen.
Ein wenig mehr Steampunk, ein bisschen mehr roter Faden … dann wäre ich noch zufriedener mit diesem Abenteuer im Wilden Westen gewesen. Dennoch hat mir das Spiel sehr gut gefallen, und bei nächster Gelegenheit werde ich auf jeden Fall mal 'Lamplight City' austesten.
Zusätzliches Fazit von Matthias
‘Rosewater‘ ist ein bisschen wie ein Mix aus ‘Red Dead Redemption 2’, ’Lamplight City‘ und inkles ‘80 Days‘. Das Setting hat Charme, die Vertonung lässt teils mit bekannten Namen aufhorchen und selbst die zu Beginn gewöhnungsbedürftige Grafik legt mit der Zeit ordentlich zu. Der „Wilde Westen“ fällt deutlich weniger „wild“ aus, dafür braucht man sich keine Sorgen ob der Altersfreigabe zu machen.
Gerade die längeren Quests fand ich sehr unterhaltsam. Den kurzen Nebenmissionen fällt es hingegen schwer ihre Existenz zu rechtfertigen. Das betrifft selbst die Companion-Quests, die sich häufig auf uninspirierte Suchspiele verlassen. Schade, denn eigentlich sind die Charaktere nett. Optionale Quests klingen auf dem Papier gut, doch ein Plus an Quantität hat nur dann einen Mehrwert, wenn das Niveau konstant bleibt. Ein klarerer Fokus auf die Hauptgeschichte wäre ebensowenig verkehrt gewesen. Am Schluss wirkt es zudem nicht so als hätten die getroffenen Entscheidungen gravierende Konsequenzen, wodurch der Wiederspielwert überschaubar bleibt.
Wer die inhaltlichen und spielerischen Schwankungen akzeptieren kann, der wird dennoch ziemlich gut unterhalten. Ich für meinen Teil hätte jedenfalls nichts gegen ein Sequel einzuwenden.
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Rosewater
- Entwickler
- Grundislav Games
- Publisher
- Application Systems Heidelberg
- Release
- 27. März
- Trailer
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- Publisher und Entwickler: Grundislav Games
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