Memoria - Review

Zum zweiten Mal schickt uns Daedalic Entertainment in einem Adventure in die Welt von 'Das schwarze Auge'. 'Memoria' setzt wenige Monate nach den Geschehnissen von 'Satinavs Ketten' ein. Wieder treffen wir auf Geron, den Fallensteller und Zauber-Anfänger. Er sucht nach einem Weg, seine Freundin Nuri, die noch immer im Körper eines Raben steckt, zurück zu verwandeln. Doch die Zeit drängt, denn je länger Nuri ein Rabe ist, desto mehr vergisst sie ihr vorheriges Leben. Was das mit der Geschichte um Prinzessin Sadja zu tun hat und wie eine Schlacht, die vor hunderten von Jahren stattfand, ins Bild passt, erfahrt Ihr in 'Memoria'. Ob das Spiel aber auch Spaß macht, erfahrt Ihr wie immer in unserem Test.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 90%

Mit 'Memoria' erzählt Daedalic Entertainment eine fast tragische Geschichte mit interessanten Twists, die das Prädikat episch absolut verdient hat. Geschickt werden die Schicksale von Geron und Sadja miteinander verwoben. Wie in einem guten Buch oder Film sorgen kleine Cliffhanger für stetige Spannung, die den Spieler nicht so schnell los lässt und selbst die stellenweise vorkommende Linearität trägt zur rundum gelungenen Atmosphäre bei, indem sie beispielsweise für beklemmende Situationen genutzt wird. Schicke Grafik und überaus gelungene Vertonung sowie herausfordernde und abwechslungsreiche Rätsel runden den sehr guten Gesamteindruck ab. Im Gegensatz zu Matthias war für mich übrigens auch der Zauberstab gut eingesprochen - Etwas anders als alle anderen Charaktere. Was sicherlich daran liegt, dass er keinen Mund hat, um sich so zu verständigen. Er spricht seine Sätze hölzern und emotionslos – passender geht es nicht für ein Stück Holz. Für kleine Punktabzüge sorgen lediglich die noch immer nicht ganz runden Animationen und einige Rätsel, deren Logik man nur schwerlich versteht. Dass einige der Szenen aus dem Vorgänger mit nur leichten Änderungen übernommen wurden, fällt hingegen nicht weiter ins Gewicht.

Fazit von Matthias Glanznig: Was das Storytelling angeht, so ist 'Memoria' aus meiner Sicht das mit Abstand überzeugendste Daedalic-Spiel. Lediglich die Entscheidungsmöglichkeit am Ende fand ich - angesichts einer sonst konsequent gestrickten Erzählung - doch etwas suboptimal. Davon abgesehen wird aber großes Kino geboten! Auch im Rätseldesign finden sich interessante Ansätze (z.B. wenn es darum geht Verwirrung zu stiften durch möglichst kompliziert kommunizierte Information...) und viel Abwechslung, doch mit Ausnahme des deutlich knackigeren siebenten Kapitels und dem stark gelungenen Labyrinth fühlte ich mich selten gefordert. Andererseits verliert die Handlung immerhin nie ihren schönen Fluss und schon der Vorgänger war - außer dem Feen-Kapitel - kaum richtig schwierig. Mit Ausnahme von vereinzelt für meinen Geschmack ungünstig gecasteten Sprechern (u.a. der Stab) und nicht ganz so detailliert gezeichneten Hintergründen, würde ich 'Memoria' klar über 'Satinavs Ketten' stellen. In Summe eine toll gelungene Fortsetzung und hoffentlich nicht die Letzte!

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8 Kommentare

Fredi84 (Gast) vor 10 Jahren
yesssssss gekauft!
giuseppe vor 10 Jahren
Bei Ebay gibt es einen steam Download Gift-key für 18,49 € zu kaufen.
Was hat es denn damit auf sich, was ist denn damit gemeint?
Sonst kostet es überall fast 40€.
Indiana vor 10 Jahren
Bei Steam kostet es aktuell 35,99 €. So ein Key ist eigentlich eine Seriennummer, mit der Du bei Steam das Spiel freischalten kannst, ohne nochmal dafür zu bezahlen. Das gibt es beispielsweise bei vielen Kickstarter-Spielen oder z.B. bei den Humble-Bundles, in denen man ältere Spiele zum kleinen Preis kaufen kann. Eine Garantie, dass der Code auch funktioniert, gibt es bei den Läden schon. Ob der Code in dem Fall auch funktioniert und auch für die deutsche Version ist, kann ich Dir aber leider nicht sagen.
giuseppe vor 10 Jahren
Heißt das jetzt dass ich das Spiel für 18€ kaufen kann und der Verkäufer bei Ebay das Spiel liefert?
Indiana vor 10 Jahren
Das Spiel wohl nicht, eher einen Steam-Code, mit dem Du das Spiel dann via Steam herunterladen kannst. Da ich aber die Auktion nicht kenne, ist das nur eine Vermutung.
giuseppe vor 10 Jahren
Ok danke für die Info!
Habe das Spiel jetzt doch sicherheitshalber bei Amazon bestellt. :D
maz (Gast) vor 10 Jahren
Spiel ist durchgespielt und auch für nicht-unbedingt-DSA fans wie mich sehr gelungen :)
Was aber gar nicht gelungen war, war ein fieser Bug mit dem Boten im Wald. Hätte ich nicht vorher abgespeichert, hätte es längere Wiederholungsdurchspielzeit bedeutet. Bug (und evtl. Spoiler): Ich hatte den Boten bereits angesprochen, bevor ich mit dem Gruppenleiter im Wald sprach. Als ich danach mit dem Boten reden wollte, lief Geron nur an diesem vorbei, schnurstracks in die Büsche, und konnte ihn nicht mehr ansprechen. Heißt, auch keine Möglichkeit, den Boten irgendwo hinzuschicken!
Was ich dann ausprobiert habe und funktioniert hat: Direkt zum Gruppenleiter im Moor, danach zum Boten (war dann das erste Gespräch mit ihm) und Geron hat ihn dann angesprochen. Keine Ahnung, was da schief lief, aber es hat partout nicht funktioniert, wenn ich schon vor dem Gespräch mit dem Gruppenleiter mit dem Boten geredet hatte..
Nur für die, die eventuell auch das gleiche Probleme haben :)
Klaus (Gast) vor 10 Jahren
Habe das Spiel soeben beendet und ich bin ehrlich gesagt enttäuscht. Persönlich fand ich den ersten Teil erzählerisch und auch atmosphärisch deutlich gelungener. Wurde Satinavs Ketten auf anderen Testseiten vorgeworfen, dass manchmal nicht klar würde, welche Aufgabe nun eigentlich ansteht (die meinten vor allem das Kapitel im Feenreich, welches sich mir damals sehr schnell erschloss), ging es mir nun hier so - speziell im Kapitel 5.
Die Labyrintheinlage war einfach nur ein sinnloses Zeitstrecken, eine gelungenere Variante hätte mehr richtige Handlungsorte angeboten. Die Kapitel sind insgesamt sehr kurz und bieten oft nur eine geringe Rätseldichte - auch hier ist der Labyrinthabschnitt ein "gutes" Beispiel ("" da es eben nicht gut gelöst ist)
Ok, vieles mag daran liegen, das mir Sadja zu keiner Zeit so sympathisch war wie es Nuri gewesen ist. Dahingehend ist mir für mich die Wahlentscheidung am Ende eher nutzlos, denn auch wenn die Geschichte mir versucht, einen Grund für einen Gesinnungswechsel zu liefern - als Spieler des ersten Teils kommt für mich nur eine Entscheidung in Frage.
Womit wir beim Ende wären, meiner größten Enttäuschung! Weniger, wie es endet, sondern das es wieder so abrupt endet. Im Mai hatte ich die Gelegenheit, auf der Kölner RP dem Produzenten ein paar Fragen zu stellen und er hatte versprochen, dass die Endsequenz nicht zu kurz wird und alles abrupt abbricht. Leider scheinen wir darunter etwas anderes verstanden zu haben, alles endet erneut sehr schnell und vor allem werde ich einfach aus dem Abspann herausgerissen - das Lied wird einfach unterbrochen und ich befinde mich im Hauptmenü.
Memoria ist natürlich trotz allem ein gutes Adventure, aber Satinavs Ketten ist meiner Meinung nach der bessere Teil und die Fortsetzung ein Rückschritt.

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