Vor rund einem Jahr erschien die erste Folge der ersten Staffel von 'Sam & Max' mit dem Titel 'Culture Shock'. Einen wahren Kulturschock löste man damit auch bei einigen Spielern aus: Adventures im Episodenformat erfreuten sich nicht besonders großer Beliebtheit. Und dann noch einzig zum Bezahldownload. Dennoch schienen viele Spieler lieber 'Sam & Max' in kleinen Schnipseln haben zu wollen, denn gar keine Adventures vom tierischen Ermittlerduo spielen zu können. So erreichte Telltale mit den ersten sechs Episoden, was anfangs kaum jemand für möglich gehalten hatte: Einen so großen Erfolg, dass es die Staffel inzwischen in verschiedene Sprachen übersetzt auch in den regulären Handel geschafft hat. Doch Telltale ruht sich nicht auf dem erreichten aus und hat bereits die erste Folge der zweiten Staffel veröffentlicht. Die 'Season Two' beginnt passend zur Jahreszeit mit der Episode 'Ice Station Santa'. Wir haben uns den Titel angeschaut und verraten Euch in unserem Preview, ob uns außer dem Titel noch andere Neuerungen erwarten. Eine Wertung gibt es erst im Test der letzten Episode.

Alle Jahre wieder…
Es hat sich nicht viel verändert in der Straße, in der Sam und Max ihr Büro haben. Jedenfalls nicht, bevor ein gigantische Kampfroboter die Gegend etwas umdekoriert. Eigentlich ist es der Freelance Police ja egal, wenn jemand anders herumwütet. Als es dann aber ans eigene Bürohaus geht, muss doch etwas unternommen werden, schließlich wird da mal eben der Wohnsitz des amerikanischen Präsidenten vernichtet. Die Kampfmaschine ist schnell ausgeschaltet und Sam und Max erkennen mit Schrecken, dass hinter diesem heimtückischen Anschlag ein ganz besonders gemeiner Gegner steckt: Der Weihnachtsmann höchstpersönlich!
Dieser ist nämlich besessen und ballert erstmal auf alles, was ihm zu nahe kommt. An ein einfaches Gespräch ist also nicht zu denken. Also muss der gute Weihnachtsmann bekehrt werden. Das es dazu in einem 'Sam & Max'-Spiel einiger absonderlicher Gegenstände benötigt, versteht sich von selbst. Oder hättet Ihr gedacht, dass der Song vom freundlichen Dämon ein wichtiger Bestandteil einer Weihnachtsmann-Beschwörung ist?
Kommen Sam und Max… Wie es sich für eine gute Serie gehört, setzt die zweite Staffel inhaltlich an das Ende der Ersten an und wir treffen jede Menge bekannter Figuren wieder. Bosco ist noch mehr abgedreht, Sibyll und Abe sind noch immer ein Paar und auch mit der Ratte Jimmy oder den „Soda Poppers“ gibt es ein Wiedersehen. Es gibt aber auch einige neue Figuren, so hat Stinkys Fischladen endlich mal geöffnet und mit dem Nordpol gibt es auch eine gänzlich neue Umgebung zu entdecken.
Damit sich dort auch Neuspieler schnell zu Recht finden können, hat Telltale dem Spiel ein Tutorial spendiert. Darin dürfen Sam und Max noch einmal das Käserätsel aus dem ersten Teil der ersten Staffel erleben. Allerdings stark vereinfacht und mit Ansage, was als Nächstes zu erledigen ist. Auch neu ist der Hilfemodus, in dem Max uns mit Hinweisen versorgt. Unter Zuhilfenahme eines Schiebereglers stellt man die Häufigkeit dieser Tipps ein. Da diese Einstellung jederzeit geändert werden kann, hat man die Möglichkeit, die Tipps zuzuschalten, wenn man an einer Stelle wirklich einmal hängt. Besonders schwer sind die Rätsel aber auch ohne Hilfe nicht, denn beim Rätseldesign gibt es nichts Neues. Rätsel, bei denen Gegenstände im Inventar kombiniert werden müssen, sind nach wie vor nicht möglich und neben einigen wenigen Dialogrätseln erwarten uns überwiegend Rätsel in denen der richtige Gegenstand am richtigen Ort benutzt werden muss. Natürlich gibt es auch wieder einige Minispiele, die sich aber gewohnt gut in das Spielerlebnis einfügen. Das schon aus einigen Episoden bekannte Autofahren wird ergänzt durch einige Boxeinlagen. Das Alles lässt sich jetzt aber auch per Tastatur steuern.
Auf den Monitor nieder…
Doch Telltale hat auch auf die Wünsche der Spieler reagiert und präsentiert 'Ice Station Santa' jetzt in weiteren Auflösungen. Dabei wurde sowohl an Nutzer von Standard-TFTs mit 1280x1024 wie auch an Besitzer von Widescreen-Monitoren gedacht, die Auflösungen von 1280x720 oder 1280x800 fahren. Ansonsten hat sich die Grafik nicht großartig verändert. Durch die höhere Auflösung wirkt alles etwas hübscher, wirkliche Unterschiede erkennt man aber nicht. Wie schon in der ersten Staffel überzeugt die Grafik auch eher durch ihren bunten Comic-Stil als durch realistische Darstellungen. Immerhin dürfen die Figuren jetzt öfter ihre Gesichter bewegen. Wichtiger als solche Feinheiten ist aber, dass Sam jetzt das Laufen gelernt hat, was einige Wege verkürzt.
Mit jeder Menge Gags…
Wer den Humor der ersten Staffel mochte, wird auch bei der 'Ice Station Santa' ordentlich bedient. Leider vorerst nur auf Englisch, man sollte also schon gute Sprachkenntnisse mitbringen, um in den vollen Genuss aller Witze und Anspielungen zu kommen. Wenn man sich dann noch mit den amerikanischen Weihnachtssagen auskennt, hat man gewonnen, denn das Spiel hält jede Menge Anspielungen bereit. Völlig ohne Sprachkenntnisse kann man den Soundtrack genießen, der sich wieder hervorragend in die Folge einfügt. Während vor dem Büro des tierischen Ermittlerduos die gewohnte Jazzmusik erklingt, erfreuen wir uns am Nordpol über weihnachtlich anmutende Musik mit Glockenklängen.

'Sam & Max: Ice Station Santa' ist ein guter Einstieg in die zweite Staffel. Viele Neuerungen gibt es zwar nicht, für den geringen Preis ist das aber absolut in Ordnung. Die Spielzeit ist mit rund 3 Stunden auch ganz ordentlich geraten und liegt schon eher im oberen Bereich der Spiele der ersten Staffel. Wem die Spiele der 'Season One' gefallen haben, der kommt auch nicht um diesen Teil herum. Mich hat die 'Droge' 'Sam & Max' jedenfalls pünktlich zur dunklen Jahreszeit wieder erwischt.
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Sam & Max: Season 2: Allzeit Bereit
- Entwickler
- Telltale Games
- Publisher
- Namco Bandai
- Release
- 30. April 2010
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Webseite
- http://www.telltalegames.com/samandmaxseasontwo
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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