Kaum von der Osterinsel zurückgekehrt, stehen Sam und Max vor der nächsten Herausforderung: Ein wahnsinnig gewordener Vampir lässt seine Zombie-Armee marschieren. Das Ziel des Blutsaugers ist natürlich wieder einmal die Weltherrschaft. Und wo könnte ein solcher größenwahnsinniger, Zombies produzierender Vampir besser wohnen, als in einem schaurigen Schloss auf einem Berg mitten in Stuttgart. Wir waren zwar nicht in Stuttgart, haben uns aber mit Sam und Max auf die Vampirjagd gemacht und verraten Euch im Test, ob Ihr das Spiel aufsaugen solltet oder ob es eher blutleer ist. Eine Wertung gibt es erst im Test der letzten Episode.

GEHIIIIRRRRNNN!!!!
'Sam & Max: Night of the Raving Dead' startet ungewöhnlich: Wir sehen das pelzige Ermittlerduo gefangen in einer teuflischen Maschine, die den beiden ihre Seelen aussaugen soll. Doch wie sind sie in diese verzwickte Situation gekommen? Als vor Sams Augen sein Leben wie ein Film abläuft, erinnert er sich auch daran. Alles begann wie eigentlich immer, im Büro der Freelance Police. Während Sam und Max noch einmal die Ereignisse auf der Osterinsel Revue passieren lassen, wird die Tür aufgestoßen und ein Zombie mit nur einer Hand betritt das Büro. Zielstrebig läuft er auf Jessie James Hand zu, greift diese und verschwindet wieder. Natürlich lassen Sam und Max solch ein Verhalten nicht auf sich sitzen und folgen dem Zombie auf die Straße. Dort erwartet sie gleich die nächste Überraschung: Es laufen jede Menge Zombies herum. Schnell steht fest, dass diese nur aus einer Zombiefabrik stammen können. Und auch die ist schnell gefunden: Gerüchten zufolge soll es in Deutschland, genauer gesagt in Stuttgart, eine solche Fabrik geben. Also machen sich Hund und Hase auf die Reise in unsere Heimat. Wer sich jetzt schon mit Grausen an die Vorurteile vieler Amerikaner erinnert, sei Beruhigt. Schuhplatterln oder Sauerkraut sucht man in 'Sam & Max: Night of the Raving Dead' vergebens. Dafür werden ein paar andere Vorurteile bestätigt, vor allem Techno spielt eine große Rolle in dem Schloss, das der Schaffung der Zombiearmee dient. Dort finden Sam und Max nicht nur Master Jurgen, einen Vampir, der hinter dem Zombieaufmarsch steckt, sondern entlarven auch einige seiner weiteren Machenschaften, darunter ein Monster, das eine frappierende Ähnlichkeit zu Frankensteins Monster aufweist. Sind die Ermittler erst einmal im geheimen Labor des deutschen Blutsaugers, wird’s richtig witzig, aber wir wollen an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, nur dass auch endlich einmal der Hase Max gesteuert werden darf.
Es wird Deutsch gesprochen… Ja, tatsächlich. Im englischen Original von 'Sam & Max: Night of the Raving Dead' lassen Telltale viele Figuren Deutsch sprechen. Das fängt mit einem „Jawohl“ von Max an und endet bei einem Vampir, dessen deutschen Dialekt man gut heraushören kann. Die Sprecher sind also von gewohnt guter Qualität, genauso wie die Musik. In 'Night of the Raving Dead' tritt der gute und bekannte Jazz etwas in den Hintergrund, dafür bestimmen schaurige Themen oder Dance den Soundtrack. Das passt aber auch viel besser zu den neuen Locations. Doch auch hier wurde wieder etwas recycelt, so erleben wir ein Revival der Großstadtcowboys aus der ersten Staffel, samt Kuh und Hahn. Natürlich sind auch Sibyll und Abe Lincoln wieder dabei, letzterer sogar in einer Doppelrolle. Neben den neuen Charakteren wie dem Monster oder Jurgen gibt es ein freudiges Wiedersehen mit jeder Menge alter Bekannter. Einer der Hauptcharaktere aller bisherigen Folgen fehlt jedoch: Bosco hat sich in seiner Angst vor „Denen“ nun endgültig dazu entschlossen, seinen Laden zu schließen und taucht folglich im ganzen Spiel nicht auf.
Zum Totlachen
Der Humor in 'Sam & Max: Night of the Raving Dead' funktioniert wieder hervorragend. Nicht zuletzt dank der vielen Anspielungen und Witze über den deutschen Vampir und seinen Hang zu elektronischer Musik. Auch sonst ist alles wie gehabt. An der Steuerung und der Grafik hat sich nichts verändert, die neuen Locations sehen, wie auch alle alten sehr gut aus und haben alle diesen schön Schrägen Comic-Look, den auch schon alle Vorgänger ausgezeichnet haben. Natürlich darf auch das Autorennspiel nicht fehlen, Sam und Max dürfen CDs mit dem Zugang für ZOL, ZombiesOnLine an die Untoten verteilen. Auch wenn es so aussieht, als ob noch ein Tanzsimulator in dem Spiel eingebaut wurde: Das ist nicht der Fall, Sam und Max tanzen selbstständig zu der Dance-Musik in dem Schloss. Das DJ-Pult gehört vielmehr zu einem Rätsel. Davon gibt es in 'Sam & Max: Night of the Raving Dead' auch wieder jede Menge, die aber allesamt nicht zu schwer sind. In der Welt von Sam und Max, in der es von Untoten nur so wimmelt, sind diese Rätsel sogar logisch. Die Spielzeit liegt wie in den Vorgängern auch bei rund drei Stunden.

'Sam & Max: Night of the Raving Dead' macht wieder jede Menge Spass. Und mit Jurgen wurde endlich ein Charakter eingeführt, den ich sogar ohne Untertitel verstehen konnte. Zum Glück hat Telltale auch darauf verzichtet, den Zombies Lederhosen anzuziehen und ihnen eine Haxe in die Hand zu drücken, man geht mit den Vorurteilen gegenüber uns Deutschen also wohlbedacht um. Das für eine Serie notwendige Charakterrecycling nervt auch nicht, da in der dritten Episode der zweiten Staffel endlich einmal Charaktere wieder verwendet werden, die bisher erst in einer oder zwei Folgen zu sehen waren. 'Sam & Max: Night of the Raving Dead' ist zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter als die vorangegangene Episode und sei hiermit allen Fans und solchen, die es werden wollen, empfohlen. Vorraussetzung für den Humor sind aber gute Englischkenntnisse, trotz Jurgen und dem Ausflug nach Stuttgart.
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Sam & Max: Season 2: Allzeit Bereit
- Entwickler
- Telltale Games
- Publisher
- Namco Bandai
- Release
- 30. April 2010
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Webseite
- http://www.telltalegames.com/samandmaxseasontwo
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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