Nachdem Telltale Games bereits mit 'Wallace & Gromit’s Grand Adventures: Fright of the Bumblebees' eine Episode mit den beliebten Knetgummifiguren ins Leben gerufen hat, folgt mit 'The Last Resort' Episode 2 steten Fußes. Da Not bekannterweise erfinderisch macht, kommen Wallace skurrile Ideen auch in diesem Abenteuer nicht zu kurz. Denn ein unschönes Unwetter vermiest ihm und Gromit die geplanten Ferien am Strand. Die Lösung des Problems verrät diese Review. Eine Staffel-Wertung folgt erst mit dem Test zur vierten und letzten Episode.

Pack die Badehose ein
Wallace und Gromit packen alles ein, was man so für einen schönen Tag am Strand benötigt. Doch bald steht ihnen der Schrecken ins Gesicht geschrieben, denn drohender Regen durchkreuzt ihre Pläne. Dann wird auch noch der Keller überflutet. Wo jeder andere geschimpft hätte, wie ein Rohrspatz, findet Wallace jedoch eine Marktlücke: Wenn wir nicht zum Strand kommen können, dann kommt der Strand eben zu uns, denkt er sich. Das Wasser hat er bereits. Und schon steckt der Spieler mittendrin und versucht den beiden dabei zu helfen, West Wallaby Street 62 in einen Badeort zu verwandeln. Die Figuren werden dabei abwechselnd gesteuert.
Die Sache mit dem Berg und dem Propheten
Dafür braucht man zunächst natürlich jede Menge Sand, eine künstliche Sonne in Form eines großen Scheinwerfers und einen Sonnenschirm. Besagte Objekte findet der Spieler nicht all zu weit vom Haus entfernt. Der Sonnenschirm lehnt zum Beispiel zum Greifen nahe an Nachbars Zaun. Duncan McBiscuit, ein Verehrer von Mrs. Flitt, hat ihn dort abgestellt, während er versucht, die Dame seines Herzens dazu zu überreden, mit ihm zum Strand zu gehen. Diese hat jedoch vom aufziehenden Unwetter gehört und weigert sich standhaft. Wallace muss nur etwas nachhelfen, damit Duncan endlich aufgibt und ihm den Schirm überlässt. Doch zunächst macht sich Wallace auf ins kleine Städtchen, um hier nötige Besorgungen zu treffen. Als er zurückkehrt, wartet bereits eine Lieferung Käse vor seiner Haustür. Mrs. Flitt und Duncan diskutieren noch immer an der Haustür.Betrachtet Wallace den Käse nun im richtigen Moment, knurrt sein Magen so laut, dass Mrs. Flitt an Donnergrollen glaubt und Duncan entschlossen die Tür vor der Nase zuschlägt. Dieser trollt sich endlich und überlässt Wallace den Sonnenschirm. So gelingt es Wallace nach und nach, alle relevanten Objekte an sich zu bringen, und bald schon ist die Spaß- und Erholungsanlage in seinem Haus eröffnet. Weil Wallace die Idee so gut findet, lädt er gleich die anderen Bewohner der Stadt zu sich ein. Doch damit fangen die Probleme erst richtig an. Nicht alle Rätsel sind so leicht zu lösen, wie in dem genannten Beispiel. Doch schwierig wird es auch nie. Die Lösung ist immer naheliegend und der Spieler wird wenig herausgefordert.
Ecken und Kanten
Um sich zu bewegen, benutz man wahlweise die Pfeiltasten oder die Tasten WASD der Tastatur. Um Objekte aufzunehmen oder mit anderen Personen zu interagieren, kommt die Maus zum Einsatz. Mit der Taste „I“ wird das Inventar geöffnet, das am rechten Bildschirmrand erscheint und sich bei Bedarf scrollen lässt. Etwas unausgegoren ist die Steuerung schon. Manchmal bleibt man mit seiner Spielfigur an Kanten hängen oder verliert sie gleich ganz aus den Augen, weil sie von anderen Objekten verdeckt wird. Auch der Mauszeiger greift nicht immer sofort beim ersten Klick den gewünschten Gegenstand.
West Wallaby Street hautnah
Die Grafik knüpft an die der Filme an und schafft so eine sehr schöne Atmosphäre. Die Charaktere erinnern tatsächlich an Knetgummifiguren. Man hat sogar darauf geachtet, kleine Schönheitsfehler auf Haut und Fell anzubringen, wo der Modellierspachtel vielleicht mal zu fest aufgesetzt wurde, sodass der Look sehr authentisch wirkt. Die Auflösung lässt sich im Optionsmenü variabel einstellen. Von 800 x 600 Pixeln über 1024 x 768 bis hin zu 1280 x 1024 ist alles dabei. Zwischensequenzen gibt es nur wenige, aber das Spiel ist insgesamt auch recht kurz geraten.
Britischer geht es kaum noch
Auch die Musik sorgt für stimmige Atmosphäre und die Sprecher sind ausgezeichnet. Die Sprachausgabe liegt nur in englisch vor. Dazu gibt es englische oder deutsche Untertitel. Gerade, bei einem Spiel, das so von den Figuren und dem Humor lebt, ist es der Sache eher dienlich, die Originalsprache zu erhalten und stattdessen auf Wunsch Untertitel zu benutzen. Davon abgesehen sind die Dialoge nicht sehr kompliziert. Spieler mit guten Englischkenntnissen sollten hier ohnehin keine Probleme haben.
Wallace tritt wie gewohnt zurückhaltend und höflich auf. Auch seine schrägen Erfindungen kommen zum Einsatz und sorgen für reichlich Grund zum Schmunzeln. Gromit hingegen bleibt wie gewohnt stumm und drückt seine Gefühle über Mimik und Gestik aus. So ist es ihm zum Beispiel anzusehen, dass er von mancher Idee, die Herrchen so hat, nicht gerade begeistert ist. 'Wallace & Gromit’s Grand Adventures: The Last Resort' hat eindeutig Charme. Die Episode bietet nicht nur kurzweilige Unterhaltung, sondern auch Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen. Die Steuerung ist jedoch leider hakelig und die Rätsel sind zu einfach gestrickt. Außerdem hat man Episode 2 sehr schnell durchgespielt, was schade ist. Ein Stündchen mehr Spielzeit wäre schön gewesen. Doch zwei noch anstehende Episoden versprechen neuen Spielspaß.
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Wallace & Gromit Grand Adventures
- Entwickler
- Telltale Games
- Publisher
- Telltale Games
- Release
- 29. Juli 2009
- Webseite
- http://www.telltalegames.com/wallaceandgromit
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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