Sherlock Holmes - The Devil's Daughter - Review

Sherlock Holmes ist zurück! Nach dem überzeugenden Vorgänger 'Crimes & Punishments' (immerhin unser Spiel des Jahres 2014) haben die Entwickler von Frogwares dem Detektiv und seinem Begleiter Dr. Watson eine Frischzellenkur verpasst. Beide sehen deutlich jünger aus und verhalten sich auch nicht mehr so abgeklärt wie in den Vorgängern. Ebenfalls reagiert wurde auf die von vielen Spielern geäußerte Kritik an der fehlenden deutschen Sprachausgabe, die ist nun nämlich mit an Bord. Und dann sind da noch einige Änderungen am Gamedesign, die mehr Action ins Spiel bringen sollen. Ob das der richtige Weg ist, verraten wir im Test.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 77%

Nach dem Ende von 'Crimes and Punishments' konnten wir es kaum erwarten, einen neuen Fall mit Sherlock Holmes anzugehen. So begeistert waren wir von dem gelungenen Spiel. Lediglich etwas anspruchsvollere Rätsel hätten wir uns gewünscht. Die bekommen wir auch im Nachfolger eher selten, dafür jedoch wieder fünf spannende Kriminalgeschichten, die zum Teil mit überraschenden Wendungen punkten können. Bezahlen müssen wir das mit neuen Spielelementen, die sich deutlich bei anderen populären Titeln wie 'Assassins Creed' oder 'Tomb Raider' bedienen. Aber muss das sein? Ist das die Richtung, in die ein sehr gutes Adventure gehen sollte? Ich denke nicht. Zumal die Quicktime-Events und Actioneinlagen etwas zu viel Platz einnehmen, zu oft wiederholt werden und dadurch irgendwann einfach nur noch nerven. Man bekommt den Eindruck, dass die Entwickler hier deutlich in die falsche Richtung abgebogen sind. Statt auf den Stärken der Vorgänger aufzubauen, versucht man sich an neuen Elementen, die nicht so recht zu dem Spiel passen wollen. Unter dem Strich bleibt somit ein solides Krimi-Spiel, das uns etwa zwölf Stunden gut unterhalten kann, dabei aber auch so manches graues Haar beschert. An die Qualität der Vorgänger kommt es daher trotz sehr guter Grafik und der von Spielern gewünschten deutschen Sprachausgabe aus Adventure-Sicht nicht heran.

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78 Kommentare

Indiana vor 9 Jahren
Es geht nicht darum, dass er sich als Schuhputzer verkleidet hat. Das passte wirklich gut. Es geht mir darum, dass man das Minispiel hätte anders gestalten können.
sinnFeiN vor 9 Jahren
exakt! Das Minispiel war einfach wirklich nur unnötig. Habs deswegen auch vergeigt, weil ich durchs Kopfschütteln ein bisschen viel Zeit verloren hab :D. Hatte aber eh keine Konsequenzen.
hab mich übrigens bei den Quotes vertan - jetzt passen sie :D
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:exakt! Das Minispiel war einfach wirklich nur unnötig. Habs deswegen auch vergeigt, weil ich durchs Kopfschütteln ein bisschen viel Zeit verloren hab :D. Hatte aber eh keine Konsequenzen.
hab mich übrigens bei den Quotes vertan - jetzt passen sie :D
Es war insofern nicht unnötig, als dass der erste Teil des ersten Falls ins Gameplay einführen sollte.

Außerdem: Beim Schuheputzen nimmt man nun einmal einen Schwamm in die Hand und wischt. Das macht man ja später,Minispoileran dem Schild des Wagens noch einmal (Chain Reaction).
sinnFeiN vor 9 Jahren
naja... wenn man für Wischen eine Einführung braucht... ich weiß nicht
Da wars btw. ein Lappen mit Farblöser, wenn ichs richtig in Erinnerung hab.
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:naja... wenn man für Wischen eine Einführung braucht... ich weiß nicht
Da wars btw. ein Lappen mit Farblöser, wenn ichs richtig in Erinnerung hab.
Ich musste mir das erst einmal ansehen, was das Spiel von mir wollte und wie ich das machen muss. Wenn man ausschließlich Click & Point spielt, so wie ich, ist das gar nicht so schlecht.
sinnFeiN vor 9 Jahren
Problem: wenns eine Einführung sein soll, ists aber ein kläglicher Fail... DAF ist das einzige Rätsel im Gange, das ich nicht geschafft habe :rofl2: auch nach mehreren Versuchen
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:zum Thema Vater und Gefahren:
Spoiler:
Er ist ja kein Vater :).

Spoiler können gelesen werden, indem man die Textbox mit der Maus markiert!
Es ist auch Holmes, der lebt für Fälle. Holmes wurde aber eh hier bewusst menschlich dargestellt, was das Ganze allgemein in Frage stellt. Er macht Fehler, er fällt in Rage... Nicht meine Vorstellung eines Holmes :)
sinnFeiN hat geschrieben: Wäre das Game nur 'The Devil's Daughter', ganz ohne Holmes, wär es wahrscheinlich etwas besser angekommen. So ists ein Holmes-Titel, wo selbst der Hauptcharakter anders als gewohnt ist.
http://www.adventurecorner.de/forum/vie ... t=daughter

Ich habe mir gestern in einem Frustanfall die letzten 30 Minuten von *Das Testament des Sherlock Holmes* bei Youtube angesehen (https://www.youtube.com/watch?v=Jpn52BeRFDE ab 18:30 kommt das Entscheidene)

Das wird Holmes menschliche Wandlung sehr plausibel dargestellt. Ich bin froh, dass ich teilweise in dem Sinne auch in TDD für ihn entschieden habe. Das passt durchaus und soviel Rücksicht nimmt er ja auch nicht gerade, wenn ich bedenke, welchen Gefahren er sich aussetzt.
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
Mikej hat geschrieben:Die Figur Sherlock Holmes lebt aber ganz einfach nicht davon sympathisch und emotional zu sein. Wenn man diese Grundlage zu sehr umkrempelt, kann man auch gleich ne eigene IP mit eigenen Charakteren machen - was für Devil's Daughter viellleicht allgemein klüger gewesen wäre,
sinnFeiN hat geschrieben:zum Thema Vater und Gefahren:
Spoiler:
Er ist ja kein Vater :).

Spoiler können gelesen werden, indem man die Textbox mit der Maus markiert!
Es ist auch Holmes, der lebt für Fälle. Holmes wurde aber eh hier bewusst menschlich dargestellt, was das Ganze allgemein in Frage stellt. Er macht Fehler, er fällt in Rage... Nicht meine Vorstellung eines Holmes :)

Sodele, ich bin ja jetzt durch: Das ergibt sich einfach aus dem Ende von Das Testment des Sherlock Holmes. Dort wird sogar ganz klar gesagt, dass er sich ändert: https://www.youtube.com/watch?v=Jpn52BeRFDE (die letzten 2-3 Minuten).
sinnFeiN hat geschrieben:
bezüglich QT-Elemente
Genau das stört mich daran... sie machen "nur" 20-25% aus und sind vollkommen umsonst. ...
Dann ists sicherlich kein klassisches Adventure mehr, aber das war Holmes jetzt schon eine Weile nicht mehr :)

Ich habe nun 60 Minuten C & P hinter mir und juhu, ein kleines Mini-Geschicklichkeitsspiel. So wie sich mir die Sache darstellt, sind C&P und TDD extrem eng miteinander verwoben. Selbe Steuerung, selbe Features (T-Taste, TAB ect.), selbe Zwischensequenzen, die Gebäude sind bis inklusive der Stühle sind gleich, wobei man in beiden Spielen wohl nur Scotland Yard und die Baker Street aufsucht.. Mini-Qicktime-Events bei Interviews sind ebenfalls vorhanden. Auch die Deduktionsweise ist exakt dieselbe. Das ist auf seine ganz eigene Art gruselig.

Mich bestärkt die Beobachtung, dass man TDD oft einfach schlecht finden möchte, obwohl C&P dasselbe ohne Actionsequenzen, also in lahm, ist. Ich finde TDD bis jetzt deutlich rasanter und spaßiger.

Balanciert hat Holmes auch schon im Testament, nur eben selbstständig. So rückblickend wird die Entwicklung klar, inklusive wieso und weshalb.
sinnFeiN hat geschrieben:Dann ists sicherlich kein klassisches Adventure mehr, aber das war Holmes jetzt schon eine Weile nicht mehr :)
Naja, lange...das Testament ist der Vor-Vorgänger und so altbacken, wie es nur ein Adventure sein kein.
sinnFeiN vor 9 Jahren
das ist genau der Punkt, den C&P unaufgesetzter wirken lässt und nicht zwanghaft auf Assassin's Creed / Tomb Raider machen will. Auch der Teil hat durchaus seine Macken, ist aber richtig gut - imho.
Genau dieses "Mehr" ist da zu viel
bzw. zu schlecht, um wirklich dann gut zu sein.

z.B.: Tiramisu ist toll... Tiramisu mit schimmliger Schlagsahne scheiße... Obwohl das Tiramisu alleine richtig gut war...
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:das ist genau der Punkt, den C&P unaufgesetzter wirken lässt und nicht zwanghaft auf Assassin's Creed / Tomb Raider machen will. Auch der Teil hat durchaus seine Macken, ist aber richtig gut - imho.
Genau dieses "Mehr" ist da zu viel
bzw. zu schlecht, um wirklich dann gut zu sein.

z.B.: Tiramisu ist toll... Tiramisu mit schimmliger Schlagsahne scheiße... Obwohl das Tiramisu alleine richtig gut war...
Ich habe erst 60 Minuten gespielt, aber es spielt sich wie die laffe Version von TDD. Aber bei einigen Dingen hat Frogwares ja gar nichts gemacht...Scotland Yard wurde genauso wenig überarbeitet wie Holmes Wohnung. Selbst die Zwischensewuenzen sind die gleichen, wenn man davon absieht, dass Holmes in der Droschke in anderes Buch liest und ein wneig anders aussieht.

Wie gesagt, viele wollen TDD wohl krampfhaft schlecht finden. Anders kann ich mir einige Aussagen und Bewertungen nicht erklären. Mich irritiert sowas.

Nachtrag

Ich finde es witzig, dass die Dicke aus Sherlock Holmes vs. Jack the Ripper und dem Testament in C& P MinispoilerHolmes`Nachbarin ist. Das nennen ich mal einen sozialen Aufstieg.
sinnFeiN vor 9 Jahren
in Devil's Daughter ist sie genauso Nachbarin. Ist quasi ein Running Gag

btw.
das Problem dabei ist hauptsächlich, dass du die Action-Moves großteils übersprungen hast - zumindest wenn man deine Aussagen liest. Deswegen findest du sie natürlich nicht als störend. Genau das zeigt aber ganz klar, dass sie unnötig sind und nur hinderlich zum Spielfluss
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:in Devil's Daughter ist sie genauso Nachbarin. Ist quasi ein Running Gag

btw.
das Problem dabei ist hauptsächlich, dass du die Action-Moves großteils übersprungen hast - zumindest wenn man deine Aussagen liest. Deswegen findest du sie natürlich nicht als störend. Genau das zeigt aber ganz klar, dass sie unnötig sind und nur hinderlich zum Spielfluss
Einige konnte man nicht überspringen und versucht habe ich sie alle. Das Balancieren, die gespräche und die Pyramide habe ich übersprungen. Das wars eigentlich. Aber die Bombe entschärfen, den Verletzten helfen, die Schießerei, die Kneipenschlägerei waren schon nett. C & P hat ja gerade mal Armdrücken als Highlight :sleep: .

C & P ist mir zu langweilig, ich werde nun Life is Strange parallel spielen (stecke gerade im zweiten Fall mit dem Zug). Gerade, weil es TDD so extrem ähnlich ist, finde ich C & P einfach zum Gähnen langweilig. Mir fehlt da einfach etwas, ich habe das Gefühl, vor Langeweile zu sterben.

(So oft muss man mal das Wort Langeweile in einem Absatz unterbringen :a .)

Edit

Beim Spielen von C & P schwirren meine Gedanken darum, was ich essen möchte, ob ich ein Buch weiterlesen möchte oder mal aufräumen sollte. Das sagt wohl so ziemlich alles. Dass ist mir bei TDD nicht eine Sekunde passiert. Ich war auch traurig, als TDD zu Ende war, das wird mir bei C & P kaum passieren.
sinnFeiN vor 9 Jahren
sagtest du nicht selbst, dass sie sich so sehr ähnlich sein? Trotzdem so viel schlechter?
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:sagtest du nicht selbst, dass sie sich so sehr ähnlich sein? Trotzdem so viel schlechter?
Mir fehlt in C & P einfach der Pep, den TDD hat. Sie sind zu 75% gleich, aber die 15% machen eben den Unterschied. C & P ist ein normales Adventure mit erzwungener WASD-Steuerung.

Vielleicht liegt es ja auch an mir, mich langweilt gerade alles: Egal ob ich schwimme, spiele, reite, oder oder einen Film sehe, irgendwie ist mir alles zu laff und zu langweilig. Aber gerade deshalb fällt auf, dass C & P einfach etwas fehlt.
sinnFeiN vor 9 Jahren
oder du hast einfach eine Phase und alles ist scheiße ;D
hebs dir für später auf :)
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:oder du hast einfach eine Phase und alles ist scheiße ;D
hebs dir für später auf :)
Ich will etwas Spannendes machen. Achterbahn fahren, oder morgenes auf der Autobahn rumfahren. Genau das hat TDD bedient, es war im doppelten Sinne aufregend. Das Adrealin ist entweder vor Wut oder vor Spannung in die Höhe geschossen. Genau das brauche ich.
sinnFeiN vor 9 Jahren
Digitalis.purpurea hat geschrieben:
sinnFeiN hat geschrieben:oder du hast einfach eine Phase und alles ist scheiße ;D
hebs dir für später auf :)
Ich will etwas Spannendes machen. Achterbahn fahren, oder morgenes auf der Autobahn rumfahren. Genau das hat TDD bedient, es war im doppelten Sinne aufregend. Das Adrealin ist entweder vor Wut oder vor Spannung in die Höhe geschossen. Genau das brauche ich.
versuch Dark Souls. Da ist man immer zwischen Euphorie und Wut. Meist zweiteres. Gut, das ist vielleicht etwas schwer. Dann blick mal in den Witcher rein. Auch da hats mehr Action und viel Spannung - ohne Frust in niedrigeren Schwierigkeitsstufen (fast ohne)
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:
Digitalis.purpurea hat geschrieben:
sinnFeiN hat geschrieben:oder du hast einfach eine Phase und alles ist scheiße ;D
hebs dir für später auf :)
Ich will etwas Spannendes machen. Achterbahn fahren, oder morgenes auf der Autobahn rumfahren. Genau das hat TDD bedient, es war im doppelten Sinne aufregend. Das Adrealin ist entweder vor Wut oder vor Spannung in die Höhe geschossen. Genau das brauche ich.
versuch Dark Souls. Da ist man immer zwischen Euphorie und Wut. Meist zweiteres. Gut, das ist vielleicht etwas schwer. Dann blick mal in den Witcher rein. Auch da hats mehr Action und viel Spannung - ohne Frust in niedrigeren Schwierigkeitsstufen (fast ohne)
Danke, aber das Spiel ist mir zu schwer. Oder zumindest hat es den Ruf, zu schwer für mich zu sein. Wenn ich nicht mal TDD schaffe, dann brauche ich mich an DS gar nicht erst versuchen.

Edit: Ich bin auch in WoW nicht gerade durch Leistung aufgefallen. Ich kenne meine Grenzen und die sind bei Computerspielen schnell erreicht. Das ist für mich das angenehme an Adventures: Außer denken muss man nichts können.
sinnFeiN vor 9 Jahren
das ist aber dann schwer im Einklang zu bringen, dass du durch Frust, Spannung und Errungenschaft in Games Spaß haben willst
Digitalis.purpurea vor 9 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben:das ist aber dann schwer im Einklang zu bringen, dass du durch Frust, Spannung und Errungenschaft in Games Spaß haben willst
Das ist für mich ein Grund, warum ich das neue WoW-Addon wohl nicht mehr kaufen werde. Ich habe noch mal Spielzeit gekauft, um die Namen zu reservieren, aber im Grunde glaube ich nicht, dass ich noch mal spielen werde. Mir ist das zu zeitintensiv und ich bin da auch zu schlecht.

Und was Computerspiele als Hobby angeht: Ich bin dabei, mich abzuwenden. Adventures sind mir zu laff, zu austauschbar und zu schlecht erzählt. Von solchen Obergurken wie Baphomets Fluch 2 und KR ganz zu schweigen. Mit Spielen, die auf Schnelligkeit, Reaktionsvermögen oder Können beruhen, brauche ich gar nicht erst anfangen.

Deswegen finde ich es auch seltsam, wenn ein Spiel mit *schwer*, egal ob Rätsel oder Plattformer wie Candle, beworben wird. Es wird sicherlich noch andere Leute da draußen geben, die wie ich einfach nur ein wenig vor sich hindaddeln wollen.

TDD war seit The Lost Crown das erste Spiel, welches es geschafft hat, mich zu interessieren und in seinen Bann zu ziehen.

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