OXENFREE II: Lost Signals - Review

Heimkehr

Nach fünf Jahren kehrt Riley in ihre Heimatstadt Camena zurück. Ausgestattet mit einem Walkie-Talkie und jeder Menge Wanderausrüstung, begibt sie sich auf eine Tour durch die verschlungenen Wald- und Wanderwege der Umgebung. Sie soll Sonden aufstellen, die ungewöhnlich starke Radiowellen messen sollen, die ihren Ursprung auf Edwards Island zu haben scheinen, einer kleinen Insel vor der Küste von Camena. Begleitet wird Riley dabei von Jacob, dessen Truck ausgerechnet an diesem Abend den Geist aufgegeben hat. So bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den Weg zu machen.

Was wie eine entspannte Nachtwanderung beginnt, entpuppt sich schnell als nicht ganz so einfache und nicht ganz so normale Tour durch die Wildnis. Schnell wird klar, dass es mit den mysteriösen Radiowellen mehr auf sich hat, als ein ungewöhnliches Naturphänomen und das Riley und Jacob nicht die einzigen Personen auf der Suche danach sind. Eine Gruppe von Jugendlichen scheint ebenfalls auf gefährliche Weise mit den Radiowellen zu interagieren. Es beginnt ein Wettlauf gegen und vor allem mit der Zeit…

Gespräche in der Wildnis

Ganz im Sinne des ersten Teils, bestehen große Strecken des Gameplays aus Gesprächen und dem Zurücklegen von Wegen auf der Suche nach geeigneten Plätzen für unsere Sonden. Auch diesmal haben wir ein Radio dabei, dass uns später lebensrettend zur Seite stehen wird. Genau wie im ersten Teil, müssen wir an bestimmten Stellen bestimmt Radiofrequenzen finden.

Zusätzlich haben wir ein Walkie-Talkie, mit dem wir Kontakt zu Evelyn halten, unserer Auftraggeberin. Auf den Nebenfrequenzen erwartet uns der ein oder andere Hobby-Funker, mit dem wir ebenfalls in Kontakt treten können. Insgesamt hat das Walkie-Talkie neun verschiedenen Frequenzen, mit denen wir intergieren können. Leider sind wir damit eingeschränkt, da uns wirklich nicht immer jemand antwortet, wenn es gerade nützlich wäre.

Riley selbst ist eher verschlossen und erzählt nicht gern von sich, Jacob redet hingegen wie ein Wasserfall. Ob wir ihm antworten oder nicht, bleibt dabei ganz dem Spielenden überlassen. Je nach Spielverlauf und Intensität der Beziehung zwischen Riley und den Charakteren erwarten uns verschiedene Spieloptionen und Enden der Geschichte.

Als Bonus gibt es diesmal Briefe zum Sammeln, die wir finden können. Sie liefern uns zusätzliche Informationen und Hintergrundwissen.

Zur Wegfindung benutzen wir eine Karte der Umgebung. Wir können uns frei bewegen, aber nicht alle Areale sofort bei Spielbeginn erreichen. Positiv ist, dass die Karte sich im Vergleich zum ersten Teil deutlich vergrößert hat. Negativ fällt allerdings auf, dass die Wegfindung genau deshalb nicht so einfach ist und Riley und Jacob schnell mal ein paar Kilometer in die falsche Richtung oder eine Sackgasse laufen. Mir war beim Spielen auch nicht immer sofort klar, wohin es jetzt auf der Karte als nächstes geht.

‘Oxenfree II‘ ist mit deutschen Bildschirmtexten und deutscher Menüführung verfügbar. Die Spielzeit beträgt um die vier bis fünf Stunden. Da es im Laufe der Geschichte viel zu entdecken und zu verändern gibt, ist der Wiederspielwert sehr hoch und animiert zu einem zweiten Durchlauf. Das Spiel speichert automatisch, so dass wir getroffene Entscheidungen nicht durch erneutes Laden des Spielstands rückgängig machen und einen anderen Weg ausprobieren können.

Gameplay auf dem Smartphone

‘Oxenfree II – Lost Signals‘ ist als Teil eines Netflix-Abos über die Netflix-App mit Netflix-Games auf dem Handy verfügbar. Gespielt habe ich auf meinem Samsung Galaxy SE20 FE und einem 6,5 Zoll großem Bildschirm. Das Spiel wird komplett über den Touchscreen gesteuert.

Der kleine Handybildschirm hat beim Spielen so seine Tücken. Oft war mir das Bild zu klein, dass sich aber leider nicht vergrößern lässt. Unbedachtes klicken schickt Riley und Jacob schnell mal an den falschen Bildschirmrand, mit der Maus am PC lässt sich die Position des Standortes deutlich leichter einstellen.

Auch das Interagieren mit Gegenständen ist mit dem Touchscreen nicht so einfach. Erst muss Riley direkt davorgestellt werden, dann muss der weiße Kasten über dem Gegenstand mit dem Finger berührt werden ohne Riley aus Versehen woanders hinzuschicken. Es ist schade, dass sich von Teil eins zu Teil zwei hier so wenig getan hat.

Großartig sind die Soundeffekte und der stimmige Soundtrack beim Spielen mit Kopfhörern. Da kommt schnell die richtige Stimmung auf.