Iron Harvest - Storyteller Test

Das Hamburger Studio KING Art hat sich für 'Iron Harvest' ein besonderes Setting herausgesucht: Dieselpunk. Die Technik der Zwischenkriegszeit mit rauchenden Diesel-Motoren wird bis zu "retro-futuristischen" Maschinen hochgezüchtet. Hier kommt mit den Mechs das nächste Element, das sie sich herausgepickt haben. Riesige Läufer und fahrende Kampfmaschinen sind im Krieg. Der Dieselpunk-Mecha-Stil ist perfekt. Ach, Nikola Tesla hat auch seine Finger im Spiel. In dieser 1920+ alternativen Geschichte des Polen Jakub Różalski ist der Polnisch-Sowjetische Krieg von 1919 bis 1921 etwas anders verlaufen und die drei Nationen Polania, Rusviet und Saxony sind in 'Iron Harvest' weiter in einem großen Konflikt. Wem das bekannt vorkommt, kennt wahrscheinlich das Brettspiel 'Scythe', das genau dieses Setting verwendet. Damit das Spiel nicht nur ein Setting hat, bedient sich KING Art auch noch bei der Echtzeit-Strategie-Reihe ‘Company of Heroes‘ in Sachen Gameplay. Die Story steht aber deutlicher im Vordergrund. Deswegen ist es ein Storyteller.

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Fazit

Wertungs-Lupe 76%

Anfangs tat ich mich mit 'Iron Harvest' sehr schwer. Die Stereotype haben mir das Spiel fast kaputt gemacht. Nach der Hälfte der ersten Kampagne wollte ich fast abbrechen – dann wäre hier auch eine deutlich schlechtere Wertung und ein negativeres Fazit gestanden. Ab dann wird die Geschichte aber viel besser. Die Dramatik zieht an, das fiktive Szenario spielt seine Stärken aus. Einzig das Gameplay mag nicht ganz so mithalten. Im Endeffekt war es dann nochmal das Runterschalten des Schwierigkeitsgrads, das den Spielspaß bei mir noch einmal deutlich erhöhte. Statt vorsichtigem, langwierigem Spielen war es dann eher eine recht geradlinige Materialschlacht. Es war noch immer nicht völlig trivial, aber die Geschichte stand im Vordergrund. Es ist eine Art Story-Mode, wie aus anderen Spielen bekannt. Das reicht, denn gerade das ist der Star des Spiels. Der Multiplayer und das Gameplay sind mir dann relativ schnell egal gewesen. Ich wollte die Geschichte zu Ende spielen und dazwischen ein wenig Mechs beim durch Häuser durchbrechen zusehen. Dann kann das Spiel doch nicht alles verkehrt gemacht haben, oder? Das Gameplay ist solide genug, dass die Story noch gut zu genießen ist. Das hat mir gereicht und wer eine wendungsreiche Geschichte in einer etwas anders verlaufenden Zwischenkriegszeit erleben möchte, darf hier getrost den Dieselmotor anwerfen. Ganz ohne Umweltbedenken.

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4 Kommentare

rcatcorner (Gast) vor 3 Jahren
Aber das Brettspiel »Scythe« ist gut: Gehört in meine Top 10 der besten boardgames.

King Art nimmt dieselben Artworks als Vorlage wie schon Scythe. Glaube aber, dass das zwei unterschiedliche Universen sind.

Wer aber auf diese Optik steht, sollte defintiv zum Brettspiel greifen.

Frage mich sowieso, weshalb Ihr hier nicht auch Storyteller aus dem Brettspielsegment vorstellt. Da gibt es mittlerweile so einige. Wobei Scythe natürlich kein Storyteller ist.

Da wäre z.B. Stuffed Fables oder Mice and Mystics, Aftermath oder Gloomhaven. etc. etc.
sinnFeiN vor 3 Jahren
Abwarten. Vielleicht kommt da bald was :).

Ich glaube beiden nehmen das 1920+ Setting von Jakub Różalski und machen das ihr Ding daraus.
Scythe kenn ich aber leider nur von kurzen Blicken über den Zaun.

'Iron Harvest' ist story-mäßig aber ganz gut. Das Gameplay ist nur nicht so großartig, wie ein Company of Heroes das vorgemacht hat.
rcatcorner (Gast) vor 3 Jahren
Ja genau. Der ist Maler und hat Illustrationen über diese Welt geschaffen. Die Macher von Scythe haben diese Artworks zufällig gesehen und sich dann dazu das Spiel ausgedacht, das über Kickstarter lief. Im Prinzip wurde das Setting erst durch Scythe mit Tiefe gefüllt und berühmt.
sinnFeiN vor 3 Jahren
Jo, an den Kickstarter kann ich mich noch erinnern. Mangels an Mitspieler aber dann verzichtet.

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