Daedalic muss sparen

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85 Kommentare

FustelPustel (Gast) vor 8 Jahren
Für mich sind auch die Telltale Sachen keine Adventures, nicht mal in irgendeinem Sinn. Sind ja ganz nett mal für zwischendurch, aber würde es sie nicht geben, vermisse ich auch nichts.
sinnFeiN vor 8 Jahren
diese spezifische Art von Spiel - das Adventure - ist nur so tief in der Nische, dass ich nciht glaube, dass man zum Vollpreis Stückzahlen jenseits von 10.000-20.000 erreichen wird. Mit Rabatten sind dann, siehe Blackwell, durchaus 100.000 möglich. Damit sich das rechnet, muss das Budget auf einen Bruchteil der typischen Daedalic-Spiele geschraubt werden. Wodurch wiederum Sprachausgaben, nicht zuletzt deutsche VO, durchaus schwierig werden - zumindest nicht in diesem Ausmaß. 20 Stunden Adventures, wie die Deponia Saga, kostet schon für die Sprachaufnahmen so viel, wie andere Entwickler an komplettem Budget zur Verfügung haben :/.
FustelPustel (Gast) vor 8 Jahren
Aber Daedalic hat doch seine Anhängerschaft was Adventures betrifft, oder? Wie haben die das dann die letzten fast 10 Jahre geschafft zu überleben bzw. Gewinn zu machen?
advfreak vor 8 Jahren
So blöd das jetzt auch klingt als alter Adventure-Fux, aber außer einem einzigen Game hat mir aus deren Hause leider nie etwas gefallen. Ich hab Deponia nicht gemocht, Edna auch nicht und A New Beginnig genau so nicht...

Irgendwas machen die dort einfach falsch... :(
Amberl (Gast) vor 8 Jahren
Diese Meldung passt ganz gut zum Thema:
Kalypso vermarktet Daedalic-Spiele auf Konsolen http://www.mediabiz.de/games/news/kalyp ... len/413263
Mikej vor 8 Jahren
FustelPustel hat geschrieben:Aber Daedalic hat doch seine Anhängerschaft was Adventures betrifft, oder? Wie haben die das dann die letzten fast 10 Jahre geschafft zu überleben bzw. Gewinn zu machen?
Daedalic war in den ersten Jahren ja doch sehr vorsichtig und hat im kleinen Rahmen produziert. Im Endeffekt hat man bis vor 2,3 Jahren in der Nische fast alles richtig gemacht. Erst in den letzten Jahren ist man gewachsen, trat öfter auch als Publisher auf und und hat u.a. mit Silence, Säulen der Erde und The State of Mind sehr teure Produktion parallel entwickelt.

Parallel zu den dadurch drastisch steigenden Ausgaben ist aber ausgerechnet das Interesse an klassischen Adventures - nach dem Kickstarter Hype rund um Double Fine - in den letzten 2,3 Jahren in Richtung Nullpunkt gesunken, während Daedalic in anderen Bereichen leider einfach nicht Fuss fassen konnte. Das RPG Blackguards 2 war ja z.B. auch eher ein Flop und sicher kein billiger.

Noch dazu denke ich, dass die Tatsache, dass Daedalic in den letzten Jahren sämtliche Spiele fast unmittelbar in Sales verschleudert hat, nur wenige motivieren wird, ein neues Spiel zum Vollpreis zu kaufen - was aber bei teuren Produktionen fatal sein kann.
ElMariachi (Gast) vor 8 Jahren
"Egal auf welcher Plattform haben wir es heute global mit weitaus mehr Konkurrenz zu tun, wie noch vor einigen Jahren. Man muss konstatieren, dass Spiele unserer Art schwer an die Frau und den Mann zu bringen sind."

Ich habe den Eindruck, da hat jemand, wie leider so häufig, vergessen, wo er herkommt. Denn das es im schon seit vielen, vielen Jahren sehr speziellen Genre der PointAndClick-Adventures große Konkurrenz gab, ist schon einiges mehr als 10Jahre her. Denn gerade diese Lücke auszufüllen, war es doch was Daedalic den Weg geebnet hat. Und die Nachfrage innerhalb der Lücke (also weitestgehend altgediente Adventurefans) hat mit Sicherheit nicht nachgelassen, sondern dürft auf Grund des immer weiter sinkenden Angebots sogar noch leicht gestiegen sein.

Unschwer zu erkennen, dass man sich mit Größemwahn in Form des Millionenkredits übernommen hat, und jetzt auf schnellstmöglichem Wegen beim Mainstream ankomt, für einen sehr zweifelhaften Rettungsversuch. Denn gerade dort hat man es tatsächlich mit härtester Konkurrenz zu tun, die Möglichkeiten aufzufallen sind extrem gering und aufwendig, und der alte Kundenstamm stirbt an.
Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Indiana vor 8 Jahren
Tatsächlich gehen die Verkäufe von klassischen Adventures seit einiger Zeit deutlich zurück, bei gleichzeitig steigenden Erwartungen der Zielgruppe, was wieder teurere Entwicklungen mit sich bringt... Ein Teufelskreis. Oder anders gesagt: Ein Adventure wie Deponia finanziert sich nicht mehr alleine durch die Verkäufe innerhalb von Deutschland.
sinnFeiN vor 8 Jahren
Spannend dazu auch der gamesindustry.biz Artikel:
http://www.gamesindustry.biz/articles/2 ... transition

Selbst AAA-Titel tun sich zur Zeit sehr, sehr schwer. Außer Battlefield 1, Sid Meier's Civilization VI und FIFA 17 sind eigentlich alle großen Titel im Herbst gefloppt. Warum? Viele Spieler haben schon vorher eingekauft und wollen kein Geld für teure Release-Spiele bezahlen.
Langfristige Bindung ist derzeit das große Stichwort, wo natürlich Indie-Entwickler wie Daedalic große Probleme haben.
Nicht nur in der Adventure-Branche tun sich die Entwickler schwer die Verkaufserwartungen zu erfüllen. Auch die großen Studios haben ordentliche Probleme.
Selbst Allzeit-Verkaufsschlager wie Call of Duty sind derzeit eher Ladenhüter. 1 Monat nach Release sind manche Spiele schon um 50% gesenkt (Titanfall 2 - trotz sehr hohe Qualität. Spieler und Presse loben das Spiel in höchsten Tönen), bei anderen wird gemunkelt, dass sie bald gratis zu haben sind (The Division nach einem halben Jahr, Watch_Dogs 2 nach 1 Monat)
advfreak vor 8 Jahren
Ist ja auch kein Wunder bei dieser Verramschung das die Leute das Gefühl haben das Games nichts mehr wert sind. Ich ärgere mich selber gerade wieder mal über Telltale wo Sachen wie Batman - das noch nicht mal abgeschlossen ist - schon um 19,90 verramscht wird. Ein halbes Jahr später dann bestimmt schon um 9,90 im Sale.

Die Preise in allen Genres wurden leider kaputtgestampft, daran ist aber die Industrie auch selber Schuld. Einzig Nintendo die da halbwegs noch standhaft sind.

Ich kaufe auch nur mehr in Aktion zukünftig. Gibt noch genug unerledigtes was in der Zwischenzeit herum liegt.
Mikej vor 8 Jahren
Jup, die Salespolitik sollte generell überdacht werden. Wobei das Spiele-Angebot derzeit insgesamt wohl höher ist, als die Nachfrage. Eine gewisse Übersättigung ist kein Wunder. Und einige Spiele setzen auf langfristige Bindung, sei es nun durch lange Spieldauer jenseits 100 Stunden, DLCs etc., wodurch noch weniger Platz für neue Anschaffungen ist.
Stigga (Gast) vor 8 Jahren
Wobei man sagen muss bei Call of Duty etc. ist es kein Wunder wenn nach einer Zeit selbst die größten Fanboys bemerken, dass jedes Jahr nur noch schnell irgendein Schrott rausgehauen wird. Ich denke da nur zB. an den Fußballmanager von EA, der nach etlichen Jahren der Missentwicklung und vorbeiprogrammieren an den Kunden endlich die Pforten geschlossen wurden. Also tlw. sind die Erwartungen der Spieler aber auch die Entwickler selbst schuld, wenn sich die Kunden nicht endlos verarschen lassen.
sinnFeiN vor 8 Jahren
wobei CoD die einzige langjährige Serie ist, die derzeit gerade leidet :). Da ists ein hausgemachtes Setting-Problem: SciFi zieht gegenüber WWI (Battlefield 1) derzeit nicht.

ganz klar herrscht derzeit eine gewisse Übersättigung an guten Spielen. Selbst das neue CoD ist nicht schlecht, sondern eben nur relativ gut. Dishonored 2 wird noch immer für einige als Game of the Year Kandidat gehalten, trotzdem ist der Erfolg eher gebremst.
Bei Adventures passiert das Gleiche. 'Deponia: Doomsday' ist ein gutes Adventure, wie man auch in unserem Test nachlesen kann (http://www.adventurecorner.de/reviews/5 ... a-doomsday). Trotzdem bleibt es weit hinter den Zahlen der Vorgängern. Wieviel da hingegen durch Sales erst verkauft wurde, kann man sich ebenso nur denken.

Ganz klar will der Spieler mittlerweile mehr fürs Geld. Früher zahlte man ohne Mühen 500-700 Schilling/70-100 DM für Spiele (ausgehend von Spiele-Preisen in Ö und Konsolen ausgenommen), zur Eurozeit ist dann eher 50-60 € Standard. Heute wird schon sehr oft gejammert, dass man gewisse Adventures nicht über 30€ verkaufen kann.

Die Preispolitik ist nicht nur hausgemacht, sondern wird durchaus auch von Spielern und schlussendlich auch Plattformen wie Steam, HumbleBundle und GoG befeuert. Season Pässe für DLCs sind langsam auch weniger beliebt als noch in den letzten Jahren.

Wer zuerst spielen will, zahlt mehr (Vollpreis). Wem es in einem Jahr reicht, dann auch weniger. Ganz wie in der sonstigen Technik-Welt auch - nur mit unglaublich rasantem Preisverfall
advfreak vor 8 Jahren
sinnFeiN hat geschrieben: Wer zuerst spielen will, zahlt mehr (Vollpreis). Wem es in einem Jahr reicht, dann auch weniger. Ganz wie in der sonstigen Technik-Welt auch - nur mit unglaublich rasantem Preisverfall
Ja wenn es denn nach einen Jahr wäre, aber der Preisverfall ist keine Sache mehr von Monaten sondern schon von Wochen. Die Publisher schei**** sich so derart an wenn ein Game sich nicht in der ersten Woche gescheit verkauft das kurz darauf schon mindestens 20% Preisnachlass gewährt wird.

BTW: Wie ich schon befürchtet habe sind die Yesterday Origins Verkäufe scheinbar eine Katastrophe, zumindest was man so liest.

Da kann man sich schon große Sorgen machen um das ganze Genre.
Mikej vor 8 Jahren
Ja, aber falls Yesterday Origins nicht funktioniert, dann sicher nicht wegen der fehlenden dt. Sprachausgabe, sondern weil einfach kein Bedarf für die IP da ist. Das hat sich ja schon bei der Crowdfunding-Kampagne vor wenigen Jahren gezeigt, als die Lage des Genres eigentlich noch nicht so kritisch gewesen ist.

Irgendwo schade, denn YO wirkt auf mich durchaus sehr sehr engagiert (auch wenn mich die Story echt nicht so überzeugt und ich das Gamedesign manchmal seltsam finde) und bemüht, spielerisch auch mal was Neues zu probieren (ohne die klassischen Point&Click-Wurzeln zu vernachlässigen). Die Umsetzung sieht auch eigentlich richtig schick aus.
reakchrisatcorner (Gast) vor 8 Jahren
Eher wegen der mM hässlichen Verpackung und der Grafik.
sinnFeiN vor 8 Jahren
Denke genau die Grafik polarisiert am wenigsten. Am ehesten wirklich das Gameplay und einfach die nicht ganz sympathischen Charaktere und die Hintergrundgeschichte. Der erste Teil hatte ja da auch schon ordentlich zu knabbern :/
FustelPustel (Gast) vor 8 Jahren
Gerade die Grafik ist kein Problem für mich bei Yesterday. Gefällt mir ganz gut und auch dass man bei den Rätseln dieses neue Element eingebaut hat. Leider gibt es das Ganze glaube ich wieder nur steamgebunden. :-/
FustelPustel (Gast) vor 8 Jahren
Ist denn schon ein Test geplant zu Yesterday? :-)
FustelPustel (Gast) vor 8 Jahren
Ist denn schon ein Test geplant zu Yesterday? :-)

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