... und ehemalige Mitarbeiter reichen eine Klage ein.

Gestern hätte eigentlich die zweite Episode von Telltales 'The Walking Dead: Final Season' erscheinen sollen. Nach dem am vergangenen Freitag überraschend nahezu alle Mitarbeiter von Telltale entlassen wurden, hieß es zunächst, dass ein Rumpfteam von 25 Personen die unlängst gestartete finale Staffel von 'The Walking Dead: Final Season' zuende bringen sollte. Geplant waren vier Episoden. Wenig später machten Gerüchte die Runde, nachder die Season nach nur zwei von vier Episoden abgebrochen werden sollte. So schrieb auch Melissa Hutchison, die der Hauptfigur Clementine ihre Stimme leiht, dass nach ihrem Kenntnisstand nach der zweiten Folge Schluss sein soll. Telltale selbst äußerte sich nicht dazu.
Inzwischen ist die 'Final Season' auf nahezu allen Plattformen aus dem Programm genommen worden. Bei Steam gibt es nur noch die kostenfreie Demo, GOG und der Microsoft Store schreiben, dass das Spiel derzeit nicht verfügbar sei und im Playstation Store wurde die Seite gleich ganz abgeschaltet. Lediglich im Humble-Store kann man die Serie noch erwerben.
Unterdessen strengen ehemalige Mitarbeiter eine Klage gegen Telltale an, wie GameDaily meldet. Sie berufen sich dabei auf ein Gesetz, nachdem ein Arbeitgeber 60 Tage im Voraus bekannt geben muss, dass er mehr als 50 Personen entlassen will. Der Klage zufolge wurden Ende letzter Woche über 250 Angestellte gleichzeitig entlassen. Es werden gute Chancen eingeräumt, in dem Fall müsste Telltale den ehemaligen Mitarbeitern noch für 60 Tage Lohn und Sozialleistungen zahlen. Ob der Konzern dazu noch in der Lage sein wird, steht freilich auf einem anderen Blatt.
Die Webseite Variety will erfahren haben, dass Telltale noch am Donnerstag Vormittag davon ausgegangen war, neue Gelder generieren zu können, dann jedoch zog sich am Nachmittag einer der beiden Geldgeber aus dem Deal zurück, was den entgültigen Zusammenbruch bedeutete.
-
The Walking Dead: The Final Season
- Entwickler
- Skybound Entertainment
- Publisher
- Skybound Entertainment
- Release
- 26. März 2019
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Sprachen
-
- Systeme
-
- Stichwörter
- The Walking Dead: The Final Season im Humble Store kaufen (Affiliate-Link)
- The Walking Dead: The Final Season bei Amazon kaufen (Affiliate-Link)
- The Walking Dead: The Final Season im Epic Store kaufen (Affiliate-Link)
- Publisher und Entwickler: Telltale Games
27 Kommentare
Da ist, ehrlich gesagt, nur zweitrangig, ob die letzte Staffel fertig wird oder nicht.
Ich bin so traurig. Ach wenn sich doch Ubisoft deren annehmen würde oder Microsoft oder irgendwer... das darf doch jetzt nicht das Ende sein.
Können die Kohle doch jetzt gut gebrauchen
Da ist es unkomplizierter und billiger, sich ein paar ehem. Mitarbeiter von TTG zu holen und sich die Rechte an einer dieser Reihen zu sichern. Aber ob das passiert und es dann noch rein narrativ bleibt ist fraglich...
Zudem bleibt abzuwarten, ob TTG nicht schon ein paar Schulden herumschleppt.
Und du kannst drauf wetten, dass hier sehr viele Spieler ihr Geld (zurecht) zurückfordern werden.
Einen größeren Publisher will ich nicht hoffen, da es dann wieder zuviele Restriktionen geben wird. Mal schauen was sich ergibt - wenn sich was ergibt?
Dann besteht noch die Chance, dass sich kleine Studios aus ehemaligen Mitarbeitern formen - da bin ich aber ein wenig skeptisch, weil dazu braucht es Kapital.
Die Masse an Adventures, wie sie jetzt Telltale gemacht hat, wird aber daraus vermutlich nicht erscheinen. Da bin ich pessimistisch.
Aber ich hoffe sie finden schnell Platz bei anderen Entwicklern und tragen da bei der Produktion von anständigen Adventures/oder-nicht bei.
https://de.ign.com/the-walking-dead-1/1 ... r-final-se
Unterdessen haben sich andere Publisher wie Naughty Dog, Guerrilla Games, Santa Monica Studio, Blizzard und Ubisoft zu Wort gemeldet und bieten Jobs für ehemalige Telltale-Mitarbeiter an. Unter dem Hashtag #TelltaleJobs teilen die Mitarbeiter ihre Erfahrungen und suchen nach neuen Möglichkeiten für ihre Zukunft.
wird darüber berichtet. Bedeutet wohl auch das die erfahrenden, talentierten, whatever Entwickler zügig einen neuen Job finden werden. Eine Neugründung aus ehemaligen TTGler wird da eher unwahrscheinlich.
die "Masse" war halt auf Dauer zu uninteressant, die Firma hat sich arg verkalkuliert und nun müssen´s - wie eigentlich immer - die Beschäftigten ausbaden. Mit ihren IP´s sind sie ans Ziel vorbei, den ganzen Superhelden-Trash z.B., diese Zielgruppe will eigentlich permanent Action, spielen also eher ein Game wie das neue Spiderman, am besten mit Multiplayer. GoT und TWD sind wiederum Marken, die a) ab 18 Jahren und b) größtenteils nur der Fanbase der jeweiligen Serie reizt. Letztlich haben sie sich stets selber eingeschränkt, mit möglichen Verkaufspotenzial.
Auch wenn es ausgelutscht ist, Mystery geht immer im Adventure-Genre, oder eben Abenteuer/ Pulp a la Indiana Jones, halt eigene Marken formen und etablieren, mit welchen der Spielerstamm vielleicht ihre schönste Erlebnisse im Genre verbindet, hat ja anfangs mit Sam&Max oder MI auch geklappt. Ist von außen natürlich immer leicht gesagt, aber rückblickend vielleicht der bessere Weg gewesen. Der Fall von TTG ist sicher auch von ihrer Themenauswahl abhängig gewesen...
Und ich denke auch, dass die Batman-Fans lieber Action haben. Obendrein waren die schon verwöhnt von der Arkham-Reihe, die auch inhaltlich sehr gut mit den DC-Charakteren umgeht und anspruchsvolleres Gameplay hat.
Nur wenige Spieler sind doch ernsthaft bereit, sich (über dem normalen "Grind" hinaus) anzustrengen. Wer jetzt glaubt das Adventures wieder vermehrt "klassisch" werden und anspruchsvolle Rätsel anbieten, wird leider irren. Man erkennt es doch auch an vielen anderen Merkmalen: Kommentare? Diskussionen? Spekulationen? Ideen? Nur selten lese ich über minimalen Aufwand hinaus, wo bitte wollen Gamer noch Anspruch, wenn ihnen selbst das zu viel ist?
Solche Aussagen wie von dir sind mir zu sehr schwarz-weiß, ähnlich Vorschläge drüben im Treff, nur noch "echte, klassische" Adventure zu testen. Es gibt viele Möglichkeiten, das Genre interessanter zu machen, aufzuwerten. Es mag Mut seitens der Entwickler fehlen, auch der Wille der Basis, offen für diese neuen Möglichkeiten zu sein. Das darüber kaum diskutiert wird, sagt doch schon alles...
Schwieriger ist es bei Games wie Fortnite wo die USK ein bisschen gepennt hat. Da kann man sich offiziell ab 12 mit Battle Royale Mode und Co austoben.
Ich würde auch nicht so weit gehen, dass AAA-Spiele zu 80% aus stupidem Geballere bestehen. Manche AAA-Spiele haben mittlerweile auch schon komplexere Mechaniken. Ja, sie setzen auf einen sich wiederholenden Gameplay-Loop, aber das tun eigentlich alle längeren Spiele.
...und wenn ich mir die paar LPs von GTA5 (das Spiel selbst ist schon gut, keine Frage), die ich mir angetan habe, mal als Maßstab nehme, dann bleib ich bei meiner Aussage "Kiddies", egal wie alt sie sind, was natürlich nicht auf die Mehrzahl der Spieler zutreffen muss, ich selbst besitze GTA5 auch (übrigens das letzte Spiel, was ich von Rockstar gekauft haben werde). Klar pauschalisiere ich jetzt bewusst, aber GTA und Kinder, schnell mal gegoogelt als Impression:
https://www.rund-ums-baby.de/forenarchi ... s_6365.htm
Ältere Geschwister und so...
Mein 9jähriger hat sich Fortnite installiert, habe ich erfahren als ich eine Bestätigungsmail bekommen habe, er sagte nur, spielen doch "alle" und kostet nichts... Da dürfte es für viele Jugendliche (ich wähle mal diesen Begriff) nicht so schwer sein, an Ab18-Games zu kommen und ich behaupte mal, die Story interessiert da eh kaum einen.
Aber ich schweife ab, mir geht es um bestimmte Spielausrichtungen. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Spiele, die eine gewisse Auseinandersetzung mit sich, der Spielwelt, der Thematik und einer sich nicht sofort offensichtlichen Handlung bemühen und dazu noch wenig Action bieten, eben immer deutlich schlechter verkauft werden und das auch in Zukunft. Denn das bedeutet Anstrengung in der eigenen Freizeit.
Selbst alte, reine Action-Slasher wie God of War bekommen ein komplexeres Item-System dazu - und das ist noch relativ harmlos. Vor allem der Koop- und Multiplayer-Boom zeigt, dass sich Leute gerne länger mit dem Hobby auseinandersetzen. Nur das Springen von Spiel zu Spiel ist deutlich seltener geworden. Ich glaube auch, dass das mit ein Grund für die schlechten Verkaufszahlen von diversen Singleplayer-Titeln ist. Wer kein Monster-Marketing hat, bleibt bei der Flut an Spielen, die eigentlich die ganze Freizeit abdecken können, einfach über.
Selbst das Nischenspiel Dark Souls schafft es auf mehr als 2 Millionen verkaufte Exemplare
Allesamt haben dafür nicht nur ein einsteigerfreundliches Gameplay, das dann Monate bis Jahre braucht, um wirklich gut da drin zu sein, sondern setzen auch auf eine starke Marke
Rogule-likes wie Hollow Knight und Dead Cells schaffen auf der Switch die Spitze der Charts (https://www.nintendoenthusiast.com/2018 ... op-charts/), letzteres hat allein am PC ein millionenfaches Publikum - trotz Nische (http://steamspy.com/app/588650).
Schaut man sich dann noch auf Steam die Top-Spiele nach gespielter Zeit an, ist auf Rang 7 das erste Nicht-Multiplayerspiel mit Euro Truck Simulator 2 da. Insgesamt sind es in den Top 20 gerade mal 4 Spiele mit Singleplayer-Fokus. (http://www.steamspy.com und dann nach Playtime ordnen)
Klar, ist da ein großer Anteil an Core-Spielern, aber der typische Casual ist auch am Handy unterwegs, oder zockt mal Free-to-Play (Warframe hat insgesamt 20-50 Millionen aktuelle oder ehemalige Besitzer laut Steam, Fortnite allein im August 80 Millionen Spieler).
Story ist oder scheint zumindest Nische zu sein und hauptsächlich für Core-Gamer
Deswegen: Ja, der Großteil sind Casual-Spieler, aber finanziell relevant, abgesehen von Microtransactions, sind die Core-Spieler für unsere Art von Spiele. Soviel denk ich mir halt bei dem Zahlenmeer.