Memento Mori: Die Spur des Todesengels - Review

Im Schatten der Rückkehr von Adventure-Ikone Jane Jensen, in Form von 'Gray Matter', schickte Publisher dtp am 31.10. ein anderes Mystery-Adventure voraus, welches mit cineastischer Inszenierung samt 3D-Technik punkten will- 'Memento Mori: Die Spur des Todesengels'. Wir sind mit Lara Svetlowa und Maxime "Max“ Durand der Spur des Todesengels gefolgt und beleuchten Stärken und Schwächen des Centauri Production-Werkes.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 85%

Wer sagt denn, dass der interaktive Film tot ist? Trotz Verzichts auf echte Schauspieler bewiesen schon 'Fahrenheit' und 'Overclocked' erfolgreich, dass dieses Subgenre nach wie vor lebt, und nun also 'Memento Mori'. Wo nicht wenige andere Spiele der letzten Jahre auf endlose Rätselketten und lieblos eingearbeitete Alibi-Storyelemente setzen, legt 'Memento Mori' den Schwerpunkt auf das Erzählen einer filmreif inszenierten Geschichte, was dem Spiel sehr gut zu Gesicht steht. Einen Originalitätspreis wird eine von Dan Brown inspirierte Story dieser Tage zwar wohl schwerlich erhalten, aber wer seine Geschichte so atmosphärisch dicht inszeniert wie 'die Spur des Todesengels', muss sich seiner Einflüsse wahrlich nicht schämen. Glücklicherweise verzichtet man hier völlig auf humorvolle Einlagen, wartet dafür aber mit einem angenehm erwachsenen Ton auf, der - zusammen mit aktuellen Ausnahmen wie 'Overclocked'- sehr gerne Mode werden kann. Einen wichtigen Beitrag zur pessimistisch-melancholischen Atmosphäre liefert dabei der erstklassige und vielseitige Soundtrack. Großes Lob gebührt dtp des weiteren für eine sehr gelungene Vertonung. Bei all dem Positiven sei aber auch erwähnt, dass der Punkt, der 'Memento Mori' von höheren Weihen fernhält, der ist, dass das Gameplay - gemäß jeglicher (nicht immer zutreffenden) Klischees zum interaktiven Film- nicht wirklich fordernd ist, so dass man nicht wahnsinnig viel Zeit mit dem Spiel verbringen wird. Allerdings sind nahezu alle Rätsel sehr gut und realistisch in den Plot verwoben, so dass sich Handlung und Gameplay zu einer sehr organischen Symbiose zusammensetzen. Der nicht vorhandene Anstieg des Schwierigkeitsgrades könnte allerdings dafür sorgen, dass Hardcore-Rätsler nicht sehr glücklich mit 'Memento Mori' werden. Auch mag nicht jeder gewillt sein, rund 35 Euro für ein recht kurzes und wenig forderndes Spiel auszugeben- Dem kann ich allerdings nur entgegen halten, dass das Spiel dafür von Anfang bis Ende zu fesseln vermag, ohne dass jeglicher Leerlauf entsteht, und das ist doch schon mal etwas, wovon ein seelenloser Puzzlemarathon wie 'Dracula Origin' nur träumen kann.

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