Willkommen in Asposien. 'The Inner World – Der letzte Windmönch' führt uns zurück in jene runde Welt im Erdinneren, die bereits im bunten Vorgänger etabliert wurde. Laura, Hack und Robert bekommen es diesmal mit einer sehr radikalen Gruppierung zu tun, die sektenartig Conroy anbetet und ihn zurückholen will. Nach einem Kurzeinblick auf der gamescom konnten wir nun so lange wir wollen Windlieder spielen und mit diversen verrückten Charakteren Asposiens ausführlich plaudern. Im Test könnt Ihr lesen, ob sich das zweite Spiel 'The Inner World – Der letzte Windmönch' aus unserer Sicht lohnt.

Der König der Flötennasen ist zurück
Zurück in die Gegenwart. Wir sehen rote Flaggen mit weißen Kreisen und einem schwarzen Symbol darin, das einer Brezel gleicht. Emil, der Anführer des bedrohlichen Kults der Conroyalisten steht wortgewaltig auf einem Rednerpult und lässt gefangene Flötennasen in den Windbrunnen springen. Sie werden im fanatischen Glauben geopfert, dass dadurch das Idol Conroy „entsteinert“ werden könne. Aber Moment, auch Laura ist da gefangen und ihr droht somit der sichere Tod.
Das Spiel schwenkt um und zeigt einen weiteren Asposier aus Stein: Robert. Der auserwählte König der Flötennasen ist zur Statue erstarrt. Über ihm schwebt Hack, die bekannte Taube aus Teil 1. Wenn beide Hauptcharaktere verhindert sind, wie befreien wir sie? Keine Sorge, diesmal ist selbst Hack steuerbar und die muntere Rätselei geht bei einem großen Teil des Point&Click-Abenteuers zu zweit oder gar dritt vonstatten.
Spaßige, tiefgründe Story mit wenigen Längen
Keine Sorge, Studio Fizbin hat kein bierernstes Spiel aus dem Erdboden gestampft, sondern alles wird mit einer gehörigen Prise Humor gewürzt, die dem Charme des empfehlenswerten Vorgängers sehr gut entspricht. Nur in den ersten Kapiteln kam bei mir kurz Unlust auf: Die langen Dialoge im frühen Spiel bieten einiges an Exposition und bereiten die Geschichte erst richtig vor. In den ersten Stunden kann es sich manchmal etwas in die Länge ziehen, gewinnt dann aber an Tempo.
Rätsel wohin das Auge reicht
'The Inner World – Der letzte Windmönch' bietet ein wirklich gutes Rätseldesign, das wohl zum Besten des letzten Jahrzehnts gehört. Wenn es mal zu schwierig wird, könnt Ihr einfach die Rätselhilfe links oben konsultieren, die einzelne Rätsel Schritt für Schritt immer detaillierter erklärt, je nachdem wieviel Hilfe benötigt wird. Die Komplexität der Rätsel ist hoch und richtet sich eher an Fans schwieriger Point&Click-Adventures. Angesichts der Steuerung mit nur einer Maustaste ist das durchaus beachtlich.
Vom Feinsten mit kleinen Mängeln
Um etwas cineastischer zu wirken, gibt es Großaufnahmen bei wichtigen Szenen. Diese haben nur leider den Nebeneffekt, dass die Hintergründe äußerst weich und schwammig dargestellt werden. Der Hintergrund wird nämlich lediglich vergrößert, was zwangsläufig auf Kosten der Grafik-Auflösung geht und ein bisschen Atmosphäre kostet. Pixelzähler und Grafik-Enthusiasten bekommen hier gezwungenermaßen Schluckauf.
Altbekannte Charaktere
Was des einem Freud ist, ist des anderen Leid, denn für Kenner des Vorgängers ist womöglich nicht mehr alles ganz so neu und verrückt. Trotzdem gibt es einige Highlights, wie einen Raum, wo man sowohl auf dem Boden, als auch auf der Decke gehen kann, oder Gegenstände, die nur der fliegende Hack erreicht. Das macht 'The Inner World – Der letzte Windmönch' für mich zu einem äußerst guten Spiel. Ganz hinauf in den Olymp schafft es Laura, Robert und Hack (noch) nicht. Der Weg ist aber eindeutig der Richtige!

Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich das 'The Inner World - Der letzte Windmönch' wirklich mögen könnte. Mit Verlauf des Spiels wurde aber immer klarer, dass es seine Qualitäten erst mit der Zeit ausspielt. Für mich war diesmal nicht die Geschichte oder die lebendigen Charaktere die Stars, sondern das wirklich gute Rätseldesign. Manche waren wirklich eine Kopfnuss und trotzdem kam der Spaß nicht zu kurz. Leider ging mir nur die Abwechslung etwas verloren. So besucht man manche Schauplätze mehrfach und viele Dinge fühlen sich einfach gleich an. Das am Kopf stehende Örtchen war da eine großartige Ausnahme. Nichtsdestotrotz gefällt es mir. Studio Fizbin schuf ein wirklich gutes Adventure, das ich jedem Adventure-Fan ans Herz lege.
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The Inner World 2: Der letzte Windmönch
- Entwickler
- Fizbin
- Publisher
- Headup Games
- Release
- 20. Oktober 2017
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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