Trüberbrook - Review

Eigentlich will Quantenphysiker Dr. Hans Tannhauser im idyllischen Örtchen Trüberbrook nur sein Buch zu Ende schreiben. Aber wie das bei Adventures nun mal so ist: Es kommt immer anders, als man denkt. Der schräge Mix aus Science Fiction, Thriller, Mystery und ein bisschen Comedy wurde von der Community bereits sehnsüchtig erwartet, hatten die Entwickler doch in Aussicht gestellt, mit 'Trüberbrook' ein klassisches Point-and-Click-Adventure abzuliefern. Wir haben das Knet-Abenteuer, das via Kickstarter finanziert wurde, genauer unter die Lupe genommen.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 80%

Die Entwickler von 'Trüberbrook' haben wirklich nicht zu viel versprochen: Die abgedrehte Geschichte mit SciFi- und Mystery-Elementen sowie einer gehörigen Portion Humor hält einen mühelos bei der Stange, auch wenn sie das Adventure-Rad nicht neu erfindet. Die intuitive Steuerung und das gelungene Gameplay machen es auch Neulingen leicht, Hans auf seinem schrägen Abenteuer zu begleiten. Die hervorragende Sprachausgabe ist das Sahnehäubchen auf einem wirklich gelungenen Adventure. Einziger Wermutstropfen: Mit vier bis fünf Stunden Spielzeit, allerhöchstens sechs, ist 'Trüberbrook' leider etwas kurz ausgefallen, was man wohl dem knappen Budget zuschreiben muss. Dennoch sind es sehr vergnügliche Stunden, die man in dem beschaulichen Luftkurort verbringen darf.

Fazit von Matthias Glanznig: Rein von der Machart her ist 'Trüberbrook' haargenau meine Wellenlänge. Zudem mochte ich die oft recht stark gesprochenen Charaktere wie z.B. Gretchen und es macht Spaß, die schrullig-charmante Spielwelt zu erkunden. Auch in spielerischer Hinsicht fühlte ich mich von Anfang an wohl, obgleich der Schwierigkeitsgrad gezielt im gemütlichen Bereich angesiedelt ist. Dadurch konnte ich es gut verschmerzen, dass die teils bunt zusammengewürfelte Story Potenzial liegen lässt und gefühlt deutlich kürzer ist, als es ihr gut täte. Manche Nebenschauplätze hätten jedenfalls ruhig ausführlicher sein können. Nach etwas mehr als viereinhalb Stunden liefen schon die Credits, obwohl einige der etwas längeren Animationen sich nicht abkürzen lassen. In Summe ist 'Trüberbrook' für mich also nicht der erhoffte Volltreffer, gute Unterhaltung wird jedoch allemal geboten.

Fazit von Christiane Biederbeck: 'Trüberbrook' hat mich von Anfang an begeistert. Das 60er-Jahre-Setting, die liebenswerten Charaktere und die vielen tollen Details. Wer schon mal im Sauerland oder der Eifel war, ist bestimmt schon mal in einem Trüberbrook-Örtchen gewesen, wo die Zeit still steht. 'Trüberbrook' ist für mich ein super Spiel geworden, das vor allem durch seine tollen, schrulligen und liebenswerten Charaktere seinen ganzen Charme entfaltet. Die Geschichte ist vielleicht nicht total neu, aber echt gut erzählt. Schade ist, dass es dann doch nur 4-5 Stunden Spielzeit geworden sind. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann mal ein Gretchen-Spin-Off. Das würde ich mir wirklich wünschen.

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49 Kommentare

Jehane vor 6 Jahren
advfreak hat geschrieben:
Indiana hat geschrieben:Was ich aber eigentlich loswerden will: In den letzten 10 Jahren gab es sehr viele Adventures, die nochmal deutlich schlechter waren als Trüberbrook.
Welche denn?

Selbst das grottige Lost Horizon 2 oder ein Preston Sterling find ich besser.
Ich werf mal Captain Disaster in die Runde :)
advfreak vor 6 Jahren
Jaja, der reinste Klamauk hier wieder mal! :lol: :roll: :roll: :roll:

Aber wer den Schaden hat braucht auch für den Spot nicht zu sorgen... :hmpf: :no:

:prust: Gute Nacht!
Indiana vor 6 Jahren
Übrigens widmet sich auch Insert Moin in einer Podcast-Folge dem Spiel und fragt "Belebt Trüberbrook das Adventure-Genre neu?"
Zugegeben war das auch eine kleine Hoffnung von mir, da durch die mediale Aufmerksamkeit durch Böhmermann sicher auch viele Leute das Spiel gebacken haben, die nicht zu den Genre-Fans gehören. Zugleich befürchte ich, dass diese Leute vermutlich kein Adventure mehr anfassen werden, wenn sie noch kein anderes Adventure kennen gelernt haben.
Jehane vor 6 Jahren
advfreak hat geschrieben:Jaja, der reinste Klamauk hier wieder mal! :lol: :roll: :roll: :roll:

Aber wer den Schaden hat braucht auch für den Spot nicht zu sorgen... :hmpf: :no:

:prust: Gute Nacht!
Das war ernst gemeint. Das Spiel war furchtbar. Absolut furchtbar. Aber es gab auch Leute, die das großartig fanden, was ich persönlich absolut nicht nachvollziehen kann, weil die Story sehr dünn bzw. fast nicht vorhanden ist - dagegen ist die Geschichte von Trüberbrook direkt episch, wenn man schon direkt vergleichen will.

Aber Geschmäcker sind halt verschieden. Trüberbrook hätte sicher noch einiges besser machen können - mit mehr Budget hätte die Story vermutlich anders ausgesehen, wäre vielleicht etwas dichter geworden, und man hätte auch das Rätseldesign noch verbessern können. Gar keine Frage. Und eine Wertung ist am Ende halt immer auch subjektiv. Wenn ein Spiel grundsätzlich Spaß macht, dann kann da schon mal eine Wertung rauskommen, die für andere nicht ganz nachvollziehbar ist, weil sie das Spiel anders erlebt haben.

Ich glaub, es hängt auch davon ab, mit welcher Erwartungshaltung man an das Spiel rangeht. Ich hab z.B. gar nichts erwartet. Wirklich nichts. Vermutlich hat's genau deswegen auch über weite Strecken Spaß gemacht, trotz einiger Mängel.

Der Podcast hat auch in manchen Teilen Recht, aber die beiden Herren steigern sich z.T. schon sehr arg rein bzw. merkt man, dass sie z.T. nicht so wirklich aufgepasst haben, wenn sie etwa über die Sprache lamentieren. Dass ein deutschstämmiger Ami gut Deutsch kann, ist jetzt nicht sooo abwegig. Ich hab einige Zeit in den USA an einer Uni verbracht, mit Amerikanern, die Deutsch studiert haben. Die konnten das richtig, richtig gut, z.T. akzentfrei. Die haben auch Dialekte verstanden. Ich glaub, man darf da einfach keine allzu realistischen Maßstäbe anlegen. Sonst müsste man z.B. auch monieren, dass sich George Stobbart in Paris problemlos verständigen kann, obwohl die Pariser nur ungern Englisch sprechen und das auch längst nicht so gut wie im Spiel. Man kommt mit Englisch in Paris zwar gut durch, aber diese ausufernden Gespräche, wie sie George führt - die wären so nicht möglich.

Was Kickstarter angeht, bin ich selber auch sehr vorsichtig. Ich backe nur sehr wenige Spiele, meistens solche, die entweder eine Fortsetzung darstellen wie The Banner Saga 3 oder die grafisch und von der Geschichte her so vielversprechend aussehen, dass ich mir denke: Ok, das riskiere ich, wie z.B. bei Gibbous. Unterm Strich drücke ich bei solchen Spielen aber immer mindestens ein Auge zu, weil das eben keine AAA-Titel sind, es oft an Budget fehlt, das Team meistens eher klein ist und notgedrungen Abstriche gemacht werden müssen. Unterm Strich läuft es aber glaub ich wirklich auf die Geschmacksfrage hinaus. Und auf die Erwartungshaltung. Also im Endeffekt auf sehr subjektive Aspekte.
Unheard vor 6 Jahren
Indiana hat geschrieben:Zugleich befürchte ich, dass diese Leute vermutlich kein Adventure mehr anfassen werden, wenn sie noch kein anderes Adventure kennen gelernt haben.
Was genau ist so schlimm an Trüberbrook? Die einfachen Rätsel? Die Kürze? Damit ist es doch ein leicht verdaulicher Appetithappen, vielleicht ein wenig zu teuer.

Die Schärfe der Kritik verstehe ich überhaupt nicht. Klar, die Kampagne hat Erwartungen geweckt, aber wir spielen Trüberbrook aktuell in der dritten bis vierten Stunde, stehen grade vor dem großen Tor und freuen uns darauf, es heute abend vermutlich zuende zu spielen.

Nur schade, dass die Videos auch mit dem Update auf 1.5 noch nicht funktionieren.
Binneuhier (Gast) vor 6 Jahren
Schließe mich den kritischen Stimmen an.
Die Grafik finde ich sehr ansprechend, aber das Rätseldesign ist anstrengend. Bin gerade mit dem Bau des Quanten-Dingsbums beschäftigt und die ineinander verschränkten Rätsel sind nicht spannend oder herausfordernd, sondern vor allem nervig.
(So schnell habe ich noch nie im Netz nach einer Lösung gesucht.)

Schade, weil ich mich auf das Spiel gefreut hatte!
SirMerlin (Gast) vor 6 Jahren
Hallo zusammen

Ich habe Trüberbrook bei GOG gekauft und versuche seit einer Woche, es zum Laufen zu bringen (MX Linux, 64bit) Erste Erfolge erzielte ich, indem ich diverse 32bit-Bibliotheken nachinstallierte, aber weiter als bis zur Erzeugung eines Log-Eintrages, welcher mich darauf hinweist, dass ich eine OpenGL-Version >= 3.2 installieren müsse (bei mir ist Version 3.2.installiert) komme ich nicht...
Was mich dabei nervt, ist, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass 32bit-Bibliotheken für den Start erforderlich sind und auch, dass keine vernünftigen Logs erstellt werden. So kriege ich nie heraus, wo das Problem liegt...
Hardware: Xeon E3-1245 v2, 32GB RAM, 256GB SSD, AMD Radeon Pro WX4100...
Mit welchen Distributionen arbeitet Ihr? Hat sonst jemand noch Probleme gehabt mit einer AMD-Grafikkarte? Könnte es am AMD-Treiber liegen?

p.s.: Ich habe bereits beim GOG-Support angeklopft, aber die konnten mir leider noch nicht weiterhelfen :-(

Beste Grüsse


Merlin
Mikej vor 6 Jahren
Vielleicht mal direkt die Trüberbrook-Macher anschreiben?
http://trueberbrook.com/de/imprint_ger/

GOG kontaktieren bringt meistens nur was, wenn die an der Portierung beteiligt waren, das Spiel von CDPR stammt, oder das Problem generell mit GOG galaxy zusammenhängt.

Wenn das Problem hingegen bekannt ist, findet man es meistens eh auch im GOG support center. Aber bei Trüberbrook steht da leider nicht wirklich was.
https://support.gog.com/hc/de/articles/ ... rüberbrook
SirMerlin (Gast) vor 6 Jahren
Hallo Mikej

Vielen Dank für den Hinweis - ich werde mal bei den Entwicklern anklopfen... :-)

Beste Grüsse


Merlin

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