Mitten unter der Erde existiert in einem gigantischen Hohlraum die sehr kuriose Welt Asposien. Hervorstechendstes Merkmal der Asposier sind wohl ihre langen, gestreiften Nasen. Gestreift? Moment. Einer tanzt natürlich aus der Reihe. Der junge Robert hat nämlich Löcher statt Streifen in seinem Riechorgan. Was es damit eigentlich auf sich hat, fragten wir uns schon seit einiger Zeit bei der Corner. Während unseres Besuchs bei Publisher Headup Games, wird das Geheimnis ein klein wenig gelüftet.

Als wir darauf warten, dass Laptops für erste Playtests aufgebaut werden, hat Sebastian Mittag vom (Entwickler-) Studio Fizbin eine kleine Überraschung für uns. Denn nicht nur Redakteure haben sich an diesem Tag eingefunden, um eine fortgeschrittene Fassung des Spiels unter die Lupe zu nehmen. Mit von der Partie sind ebenfalls zwei der Schauspieler: Carlos Lobo, die deutsche Stimme von Javier Bardem, und Oliver Krietzsch-Matzur, der neben seiner Arbeit als Synchronsprecher auch schon bei „Tatort“ oder „Soko“ mitgespielt hat. Zusammen mit Sebastian haben wir die zwei für ein recht spontanes Interview vors Mikrofon bekommen.
Doch zuerst flimmert der Trailer über den großen Fernseher, in dem etwas genauer das Dilemma beschrieben wird, in dem sich Asposien befindet. Frischluft gelangt nämlich nur über drei große, heilige Windbrunnen nach unten. Doch zwei der Brunnen sind versiegt. Dies ruft nun wiederum die Windgötter auf den Plan, die seither die Asposier heimsuchen und auch schon mal gerne den einen oder anderen versteinern. In dieser Ausgangssituation lernen wir Robert kennen, der Novize in einem Windkloster ist. Und schon gleich steckt Robert in der Patsche. Gerade noch poliert er ein Medaillon des obersten Mönchs Conroy, da wird es auch schon von einer Taube gefressen, die schleunigst das Weite damit sucht. Beherzt nimmt Robert die Verfolgung auf. Von nun an dürfen wir selbst an die Maus und ein Stück weit spielen.
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Wir starten im Kloster und lernen Conroy und Robert kennen. |
Mit der Leertaste können Hotspots eingeblendet werden. Wem das nicht hilft, der kann auf ein „Asposisches Hilfesystem“ zurückgreifen, um weitere Hinweise zu erhalten. Das Inventar befindet sich recht klassisch am unteren Bildschirmrand. Allerdings erregt hier auch noch etwas anderes unsere Aufmerksamkeit. In der rechten, unteren Ecke ist ein „Nasen“-Icon abgebildet. Leider kam es beim Testspiel nicht zum Einsatz. Aber so viel sei verraten: Das Ganze hat etwas mit Musik zu tun.
Die Taube ist mittlerweile auf ein Fensterbrett geflattert und pickt dort an einem alten Fisch herum. Wenn da schönes Taubenfutter nicht eine lohnendere Alternative ist … Der Müllmann (gesprochen von Carlos Lobo) kommt uns mit seinem Trenchcoat da wie gerufen. Tatsächlich beherbergen die Innentaschen seines Mantels allerlei seltsames Zeug, zum Beispiel ein erst zwei Mal gegessenes Sandwich. Aber eben auch Taubenfutter. Es folgen Verhandlungen über den Preis für das Futter, wobei Robert den Müllmann eher unabsichtlich von Asporororo auf Asporora und schließlich auf Asp herunterhandelt. Am Ende gehört das Futter uns. Wer jetzt glaubt, man müsse es nur noch auf den Boden streuen, damit die Taube ihren Sims verlässt, der täuscht sich. So leicht macht Studio Fizbin einem die Sache nicht, wobei es bei den Rätseln immer fair zugeht. Schließlich gelingt es Robert auch, an die Taube zu kommen, doch just in diesem Moment taucht Laura auf, eine stadtbekannte Diebin, und nimmt die Taube einfach mit. (Sie heißt übrigens Hack). Robert zögert nicht lange und wagt sich tiefer in die Stadt hinein, um Laura – und damit auch Hack und das Medaillon – zu finden. Dabei führt ihn sein Weg an versteinerten Asposiern vorbei in eine Bar. Für den Ehemann der Bardame kam die Versteinerung vermutlich gerade recht, denn nach ihren eigenen Angaben wäre er nicht so glimpflich davon gekommen, wenn sie ihn zuerst in die Finger bekommen hätte. Die Dialoge haben einiges an Witz zu bieten. Zum Teil liegt das auch an Roberts Naivität, mit der er in der großen, weiten Welt immer wieder aneckt. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Charaktereigenschaft im fertigen Spiel ausgewogen eingesetzt wird und nicht anfängt, zu nerven.
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Besser die Taube in der Hand oder wie war das doch gleich? |
Wieder auf der Straße treffen wir weitere, skurrile Asposier. Zum einen ist da ein Junge mit einer Schatzkarte, die Robert verdächtig nach einem Strickmuster aussieht. Zum anderen haben wir eine Frau, die Laura zwar gesehen hat, uns aber nur helfen wird, wenn wir ihr ein Leibchen aus Erdbärgarn für ihr Baby besorgen. Am Windbrunnenplatz treffen wir praktischerweise den hiesigen Schneider, der gerade im Knast sitzt. Er könnte mit dem Leibchen helfen. Fehlen nur noch die richtigen Materialien, also erst mal weiter. Oberhalb des Kittchens behält eine Wache (gesprochen von Oliver Krietzsch-Matzura) den letzten, funktionierenden Windbrunnen genau im Auge und passt auf, dass kein Schindluder damit getrieben wird. Mit dem Brunnen stellt Robert dann auch keinen Unfug an, aber der Wache klauen wir die Lunchbox. Etwas Spaß muss schließlich sein.
Lauras Aufenthaltsort konnten wir zwar nicht mehr ermitteln, aber was wir bisher von The Inner World gesehen haben hat sehr viel Charme. Zwar waren noch nicht alle Sprachaufnahmen eingebaut und an ein paar Stellen fehlten auch noch die Lipppenbewegungen, aber die schönen 2D-Zeichnungen, eine breite Palette an Animationen und gut gelungene Sprachaufnahmen machen Lust auf mehr. Den einfallsreichen Dialogen hört man gerne zu und die Rätsel sind zwar fordernd, aber nicht überfordernd. Natürlich wollen wir auch von den beiden Sprechern wissen, welchen Eindruck sie vom Spiel haben. Was sie geantwortet haben und welche Herausforderungen es so bei der Entwicklung gab, könnt Ihr in unserem Interview hören (unten bei den Links).
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The Inner World
- Entwickler
- Fizbin
- Publisher
- Headup Games
- Release
- 18. Juli 2013
- Auszeichnungen
- Überraschungs-Hit des Jahres
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.theinnerworld.de/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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- Interview mit Sebastian Mittag, Carlo Lobo und Oliver Krietzsch-Matzura als MP3 anhören
- Schlagwort: Interviews