Im Rahmen der gamescom sahen wir uns auch 'My Memory of Us' und 'Do Not Feed the Monkeys' an, die beide in eine sehr unterschiedliche Richtung gehen.
![gc2017 Roundup: My Memory of Us und Do Not Feed the Monkeys gc2017 Roundup: My Memory of Us und Do Not Feed the Monkeys](https://www.adventurecorner.de/_thumbs/images/Newsbilder2017/gamescom heart of gaming_w1110.png)
Nach ‘Dead Synchronicity’ wagt sich Fictiorama Studies in neue Gebiete. ‘Do Not Feed the Monkeys‘ bewegt sich zwar abermals im narrativen Bereich und zeigt einige Adventure-Elemente, aber humorvolle Simulationen wie ‘Mad TV‘, die neuere Variante ‘Empire TV Tycoon‘ oder auch ‘This Is the Police‘ beeinflussten die Spanier stark. Der schräge Name ist dem Setting zu zuschulden: Im The Primate Observation Club für Wildtier-Liebhaber verkörpern wir eine Wache, die Überwachungskameras der einzelnen Räume beobachten. Währenddessen müssen wir darauf achten, dass der Tagesablauf nicht ganz aus den Fugen läuft. Ziel ist es eine Balance zwischen Arbeit, Schlafen und Essen zu finden. Durch Aufträge gelangen wir an Geld und können so Kameras und Essen kaufen. Schlafen kann man natürlich jederzeit, aber dadurch kann die Wache natürlich manche Dinge versäumen.
Optisch ist das Spiel sehr grob im Pixel-Look gezeichnet. Dieser äußerst einfache Look wird nicht allen Geschmäckern gerecht und ist sicherlich das größte Manko des Spiels. Ansonsten zeigt sich das Spiel nämlich sehr komplex. Die besagten Quests auf dem Kühlschrank, die Geld hereinspülen und Zeit kosten, sind nur ein Element des Spiels. Es gibt weiterhin auch eine Chat-App mit anderen NPCs mit der wir kommunizieren und durch Anklicken farblich markierter Wörter weitere Infos bekommen. Durch die Infos deduziert die Wache dann entsprechende Hinweise, notiert sich diese und kann sie später zu seinem Vorteil nutzen. Zusätzlich kommt hier noch das nichtlineare Element des Spiels hinzu. Wir können nämlich Entscheidungen treffen: Wir nehmen z. B. ein Beweisvideo eines Verbrechens/Fehlverhaltens auf und schicken dies dem Arbeitgeber, um unsere Pflicht zu erfüllen. Wir können uns aber auch dazu entscheiden, das Video selbst zu verwenden und die aufgenommene Person zu erpressen.
Die Überwachungskameras muss man übrigens nicht ständig durchzappen, den beim Übersichtsbildschirm sieht man alle Bildschirme mit Status-LEDs, die anzeigen, ob irgendetwas passiert. So verpasst man keine Sprechblasen, von denen man auch Informationen bekommen kann. Parallelen zu ‘Beat Cop‘ drängen sich zwangsläufig auf, denn der Tagesverlauf wird ständig durch Nebenaufträge abwechslungsreich gestaltet. Stress sollte kaum aufkommen, denn fast alle Dinge bleiben für eine gewisse Zeit aktiv und können auch mal kurz aufgeschoben werden. Grundbedürfnisse, wie Schlafen oder Essen, dürfen nicht vernachlässigt werden, denn man kann sterben. Eine Pflanze dient als Karma-Barometer und je besser man sich verhält, desto eher gedeiht sie. Karma beeinflusst auch den Spielverlauf entsprechend. Das Spiel teilt sich in Tage von 9:00 bis in die Nachtstunden auf und wir können insgesamt mit 6-7 Stunden Spielzeit rechnen. Es wird voraussichtlich zunächst nur auf Spanisch und Englisch erscheinen.
Glaubt man Juggler Games, wollen sie herausragende, narrative Spiele mit sehr eingängigen und spaßigen Mechaniken. ‘My Memory of Us‘ soll ihr erstes Vorzeigeprojekt sein und es beweisen. Deshalb haben wir uns auf der gamescom 2017 das Spiel einmal genauer angesehen.
Das Spiel ist eher ein narrativer Puzzle Platformer als ein typisches Adventure. Nichtsdestotrotz hat das Spiel eine ziemlich dichte Geschichte, in der ein böser König einen weltübergreifenden Krieg anzettelt und Robotersoldaten in das Land einfallen lässt. Einige Menschengruppen werden ausgesiedelt und müssen nun hinter hohen Mauern leben. Zufällig sehen die Robotersoldaten wie die Wehrmacht aus und erinnern stark an den Anime Jin-Roh. Diese eingezäunten Stadtviertel sind auch den jüdischen Ghettos in Polen frappierend ähnlich. Da Juggler Games auch noch aus dem südlichen Polen stammt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass es im Spiel um jüdische Kinder geht, die aus einem polnische Ghetto während des Zweiten Weltkriegs fliehen. Trotzdem handelt das Spiel nicht vom Holocaust, weil sie hohe Altersfreigaben vermeiden wollen. Das Spiel soll für alle zugänglich sein. Historisch versierte Spieler finden aber einige berühmte jüdische Polen im Spiel wieder, denn der Leiter des Waisenhauses ist Janusz Korczak und auch die berühmte Widerstandskämpferin Irina Sendlerowa spielt eine Rolle.
Der Spieler muss beide Kinder steuern und kann so jederzeit zwischen ihnen wechseln. Ganz so einfach ist es dann aber nicht, denn das Mädchen hat Angst vor der Dunkelheit und nur der Junge hat die einzige Lichtquelle der beiden dabei – dafür kann er auch klettern. Das Mädchen ist hingegen größer und kann schneller laufen, auch wenn sie sich an der Hand nehmen und miteinander laufen. Deswegen ist Kooperation zwischen den beiden Charakteren notwendig. Meistens werden die Kinder Rätsel in der Welt lösen, um so den Pfad freizuräumen und Robotersoldaten loszuwerden. ‘My Memory of Us‘ ist in drei Akte unterteilt und hat insgesamt 18 Level – neben ein paar Bosskämpfen. Auch diese werden über Rätsel besiegt. Während des Spiels wird nichts gesprochen, sondern die NPCs sprechen mittels Symbolen in Sprechblasen. In den gezeichneten Zwischensequenzen wird es aber sehr wohl eine Synchronisation geben – wahrscheinlich auch auf Deutsch und Untertitel sind ohnehin auf jeden Fall dabei.
Die Steuerung funktioniert sowohl über Maus und Tastatur als auch über Gamepad. Das Spiel wird aber erstmal nur am PC kommen. Während den drei bis sechs Stunden Spielzeit dürfen wir uns auf einen besonderen Leckerbissen freuen: Den zeitgenössischen Soundtrack. Er ist im Stile Jüdischer Klezmer Musik gehalten mit wunderschön klingenden Klarinetten. Daneben ist die Grafik ein wahres Highlight, denn Juggler Games setzt auf einen hübschen Schwarz-Weiß-Stil ähnlich Cartoons oder polnischen Comics aus den 50ern. Außerdem findet man im Spiel immer wieder rote Flecken an den Charakteren, die im Laufe des Spiels mehr werden und so den Reifeprozess der Kinder widerspiegeln.
Nach eineinhalb Jahren Arbeit, ist noch etwas Zeit bis zum Release. Sie peilen einen Releasetermin im ersten oder zweiten Quartal 2018 an.
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Do Not Feed the Monkeys
- Entwickler
- Fictiorama Studios
- Publisher
- Alawar Premium
- Release
- 23. Oktober 2018
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.fictiorama.com/en/do-not-feed-the-monkeys/
- Art
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Independent
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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My Memory of Us
- Entwickler
- Juggler Games
- Publisher
- IMGN.PRO
- Release
- 9. Oktober 2018
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://mymemoryofus.com/en/home/
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- Schlagwort: gamescom 2017