Vlad Circus: Descend Into Madness
Von den Machern von Nine Witches: Family Disruption(Indiesruption) stammt Vlad Circus: Descend Into Madness, ein 2D-Pixel-Adventure, das im Jahr 1920 spielt und in die ernstere Survival-Richtung geht. Seit 2020 befindet sich das Projekt in Entwicklung. Publisher Blowfish Studios unterstützt das Projekt und stand auf der gamescom Rede und Antwort.
Zentrale Spielfigur ist ein traumatisierter Clown namens Oliver Mills, der nach einem Zirkusbrand im Zirkus „Vlad Circus“ mit den anderen Überlebenden auf dem wenig fröhlichen Anwesen des Zirkusdirektors wohnt. Sie alle sind vom Schock gezeichnet. Dass im schlicht ausgeleuchteten Haus im Schatten Gefahren lauern und der Protagonist mit Halluzinationen zu kämpfen hat, macht die Konfrontation mit den Ängsten nicht leichter.
Beschrieben wird dieser Titel zwar als Survival-Adventure, doch die Survival-Komponente ist ein relativ überschaubarer Nebenaspekt. Wie darf man sich das vorstellen? Eine Stressleiste wird im Benutzerinterface angezeigt, die mit jeder Halluzination, mit jedem gruseligen Erlebnis ansteigt. Da im Gebäude viele dunkle Stellen sind, benötigt der Clown eine Lampe bei der Fortbewegung. Bei Dunkelheit steigt der Stress stärker, als wenn das Licht an ist. Stress kann durch verschiedene Aktivitäten reduziert werden, wie etwa ein Gebet.
Steigt der Stress zu stark an, findet sich die Spielfigur in der Regel wieder zurück im Bett und kann direkt wieder weiterspielen. Sterben ist nur selten möglich. Relevant in Survival-Hinsicht ist obendrein, dass die Spielfigur immer nur drei Objekte mitnehmen kann. Dadurch wird Inventar-Management notwendig. Nimmt man ein Tonic gegen Halluzinationen mit, oder doch lieber etwas anderes? Kämpfe mit verschiedenen Waffen gibt es ebenfalls. Diese sind rein optional und nicht immer der beste Weg. Flucht vor Halluzination und dergleichen ist stets eine Alternative, wenn man kämpfen möchte.
Zwar fällt die Handlung von Vlad Circus: Descend Into Madness in die Horror-Kategorie, aber die atmosphärischen Gruselmomente sind auch für Leute mit schwachen Nerven im Normalfall zu schaffen. Auf Jumpscares wird verzichtet und der Horror geht vorwiegend in die psychologische Richtung.
In spielerischer Hinsicht orientiert sich das surreale Abenteuer eher an vertrauter Point&Click-Kost, d.h. mit Rätseln, Exploration und Konversationen. Wie anspruchsvoll die Rätsel sein werden, bleibt abzuwarten. Storytelling ist den Machern jedenfalls besonders wichtig und jeder Charakter hat eine ausführliche Hintergrundgeschichte, über die wir mehr erfahren können. Übrigens soll es ergänzend einen Roman zum Spiel geben, in dem manches davon mehr herausgearbeitet ist. Die Handlung ist linear und es wird lediglich ein Ende geben, aber der Publisher hat uns zumindest viele Plot-Twists versprochen.
Mit dem Release ist Anfang 2023 zu rechnen und zwar für Windows PC, Playstation, Xbox, sowie für Nintendos Switch. Auf Steam könnt Ihr es bei Interesse auf die Wishlist setzen, was später für die Sichtbarkeit beim Release hilfreich ist. Wer einfache, aber stimmungsvolle 2D-Pixel-Grafik mag, sowie düstere Geschichten mit durchdachten Charakteren zu schätzen weiß, der könnte hier goldrichtig liegen. Das Gebotene zählte durchaus zu den besten Adventures die in diesem Jahr auf der Gamescom zu sehen waren.