Murder on the Atlantic von Intracorp - Oder: Eines der fesselndsten Adventures überhaupt: Der letzte Schlüssel




Der letzte Schlüssel



Erinnert Euch der Barkeeper auch an einen gewissen Herrn Chaplin?
Erinnert Euch der Barkeeper auch an einen gewissen Herrn Chaplin?
In einem anderen Fenster läuft die Amiga-Version vom Spiel. Ich gehe zur Tür, vor der am C64 Erica Smith steht und gebe den Code ein. Die Tür geht auf und vor mir steht: Erica Smith. Ich kann sie befragen, bekomme die gleiche Antwort wie am C64 und finde in der Kabine neue Details, die meinen Verdacht erhärten. Aber wieder keinen Code für das letzte Schloss. Ich gehe dennoch dahin und probiere den Code, der mir die Tür zu Erica geöffnet hatte noch einmal. Und tatsächlich: Der Code, den man nirgendwo im Spiel findet - Dieser Code öffnet im Gegensatz zu allen bisherigen zwei Türen. Hinter dieser Tür versteckt sich nun auch die verschlüsselte Nachricht, die ich im Spielkarton gefunden und mit der Enigma bereits entschlüsselt habe. Ich habe nun wirklich jede Tür an Bord geöffnet und alle Aussagen beisammen. Dass mindestens in einer Aussage auch ein Zeitfehler zu finden ist: Geschenkt. Ich kann jetzt wirklich alle 15 Fragen beantworten. Alle Informationen, die das Spiel liefert sowie die Rückschlüsse, die ich daraus gezogen habe, könnt Ihr in der Lösung zu 'Murder on the Atlantic' nachlesen. Dort fasse ich auch kurz die wichtigsten Geschehnisse der Handlung zusammen.

Das Gewinnspiel


Die Postkarte zum Gewinnspiel
Die Postkarte zum Gewinnspiel
Leider ist der Einsendeschluss bereits seit einigen Jahrzehnten verstrichen. Ob jemand überhaupt die Karte eingesandt hat? Zumindest in meinem Selbstversuch hätte man die Amiga- und die C64-Versionen benötigt, um alle Fragen beantworten zu können. Dazu dann auch noch technisches Hintergrundwissen, da der Quelltext des Spiels auch benötigt wird. Ohne diese beiden Fassungen wäre ich jedenfalls zu einem sehr frühen Punkt stecken geblieben und hätte nichts mehr herausfinden können. Ich glaube daher, dass Intracorp keine Gewinne ausschütten musste. Übrigens war ein Großteil der Summe in Form von Gutscheinen für andere Programme des Publishers ausgelobt worden. Im Programm finden sich so spannende Titel wie ein Visitenkarten-Druckprogramm, 'Birds and Bees' oder 'Love Quest'. Später veröffentlichte man auch Spiele unter dem Label Capstone Software. 1996 meldete Intracorp dann Insolvenz an.

Die Technik


Heute erinnert die schmucklose Grafik von 'Murder on the Atlantic' an die triste Spiele-Urzeit. Doch selbst als das Spiel erschien, gab es beispielsweise mit Mörder auf dem Mississippi: The Adventures of Sir Charles Foxworth oder den frühen Sierra-Adventures Titel mit deutlich besserer Grafik. Über die Musik hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Außer einem quietschigen Introlied gibt es ohnehin keine Begleitung. Auch Soundeffekte sind nahezu nicht vorhanden.

Preis und Verfügbarkeit


Das Spiel gibt es in der Fassung von Intracorp ab ca. 60 € (inkl. Versand) bei ebay, mit Glück auch für deutlich weniger Geld. Da die Packungsbeilagen in allen Versionen identisch sind, kann man zum Spielen auch ein entsprechendes Image laden und dann auf die Packungsbeilagen einer anderen Version zurückgreifen.

Fazit


Nur selten hat mich ein Spiel so gefesselt wie 'Murder on the Atlantic'. Das lag jedoch nicht an der Story im Spiel sondern zunächst an der ungewöhnlichen Hintergrundgeschichte mit der "teilweisen Lizenzierung". Als ich dann über die Unterschiede der Versionen gestolpert bin, hatte ich mich endgültig festgebissen und wollte dem Spiel auch sein letztes Geheimnis entreissen. Ich denke, das habe ich geschafft, wenn auch anders als von den Entwicklern geplant. Dennoch kann man das Spiel in der Fassung von IntraCorp heute niemanden mehr guten Gewissens zum Spielen empfehlen. Und für einen Klassikertest war mein Spielerlebnis dann auch nicht das Richtige. Ich wollte Euch aber einmal mitnehmen auf eine Reise, wie man sie wohl nur mit solch alten und kruden Titeln erleben kann.

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2 Kommentare

jokobo (Gast) vor 4 Jahren
Sehr spannend und außerordentlich gut geschrieben!
Uka (Gast) vor 2 Jahren
Nice review!
A few years ago I spent quite a lot of time on this game - I have C64 and PC US versions in boxes, and I can only say that IntraCorp did not a veru good job on adapting the game by Bertrand Brocard! For example, the original passengers list had about 400 names, while the US version only has 40...
So, the best version to play would be the 1986 French edition for Amstrad CPC. I have not played the German edition, but even the UK C64 1987 edition is somewhat bugged and abridged, to say nothing of the US 1988 edition.

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