gc2021: Narrative Puzzle-Platformer und Sidescroller: Fall of Porcupine: Last Days of Summer

Fall of Porcupine

Das Kölner Studio Buntspecht.Games kommt mit einem zuckersüßen Titel daher, denn in 'Fall of Porcupine' spielen wir die Taube Finley. Finley ist Arzt in der Klinik St. Ursula in der kleinen Stadt Porcupine. Er ist dort neu und muss sich erst auszeichnen, um von Dr. Krokowski, einer grauen Leopardin, akzeptiert zu werden. Das Spiel ist in einem Comic-Stil gezeichnet, sodass all die anthropomorphen Tiere zwar menschlich aussehen, aber ihren Grundcharakter behalten. Der Pfleger ist ein Widder und somit klein und stämmig. Die Kuh hat große Kulleraugen, ist größer, aber doch etwas rundlich gezeichnet. Die Leopardin ist groß gewachsen und schlank. Finley ist klein: Eine Taube eben.

Wir haben die Demo 'Last Days of Summer' gespielt, einen Prolog zum Spiel, das nächstes Jahr rauskommen wird. Sprachausgabe gibt es keine, aber Untertitel in allen erdenklichen Sprachen. Die deutschen Untertitel sind ausgezeichnet und lesen sich natürlich: Das Kölner Studio Buntspecht.Games zeichnet sich hier aus. Die Bauarbeiter-Biber sprechen natürlich auch Kölsch. Das ist aber nur eines der Charme-Pluspunkte neben dem Stil des Spiels. Es setzt auch auf eine sehr angenehme Stimmung mit warmen Farben und gemütlicher Musik. Eine Tasse Tee passt perfekt dazu. Man merkt aber, dass mit St. Ursula etwas nicht stimmt. Genau darum soll es auch geben: Sie wollen zeigen, was passiert, wenn das Gesundheitssystem den Bach runtergeht. Ebenso wimmelt es zwar von popkulturellen Referenzen, aber im Spiel funktionieren sie relativ gut und wirken auch nicht so aufdringlich wie in anderen Spielen. Sie sind zum Beispiel in den Selbstgesprächen von Finley versteckt. Wenn er Gegenstände betrachtet, erzählt er teilweise nicht einfach etwas darüber, sondern beginnt ein Selbstgespräch mit dem Gegenstand. Er nimmt dann u. a. die Rolle des Finley und des Krankenwagens ein. Atmosphärisch stimmt hier viel! Im Trailer könnt Ihr Euch davon auch vergewissern.

Die Steuerung und auch das Dialogsystem von 'Fall of Porcupine' erinnert an 'Oxenfree', denn wir können Hindernisse per Sprungtaste überwinden und mittels Sprechblasen mit anderen Charakteren sprechen. Per Steuerkreuz wählen wir eine Dialogzeile. Außerdem spielen wir auch Behandlungen nach, die leider etwas Fingerakrobatik brauchen. Vier bis fünf Tasten auf dem Controller sind keine Seltenheit – barrierefrei ist das nicht. Es soll jedoch wahrscheinlich auch zeigen, wie schwierig die Arbeitsbedingungen sind, denn komplizierte Behandlungen unter Zeitdruck zu machen, ist im Krankenhaus nicht einfach.

All die Idylle wird am Ende der Demo jedoch durchbrochen. Wie der Name 'Fall of Porcupine' schon sagt, schlummert ein düsteres Geheimnis in der Klinik. Der fünfte Stock ist nicht umsonst abgeriegelt. Mitte 2022 werden wir im Erstlingswerk sehen, was in St. Ursula passiert ist. Wir sind gespannt!