gc2021: Fünf Geschichten mit weiblichen Hauptfiguren: Blueberry


Blueberry





Hinter dem 2D-Indie-Abenteuer Blueberry von Mellow Games verbirgt sich Melanie Taylor, die schon bei Orwell und Orwell - Ignorance is Strength entscheidend als Co-Entwicklerin mitgewirkt hat. Angesichts solcher Vorschusslorbeeren steigt die Erwartungshaltung. Zurecht, denn die Demo konnte uns prima unterhalten.

Worum geht es? Wir durchleben die Erinnerungen einer Frau, und zwar von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Das ist mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle verbunden. Vieles hat sie verdrängt. Mit jeder Erinnerung versteht man die Situation besser, etwa die Ängste der alleinerziehenden Mutter die überfordert ist und finanzielle Sorgen hat. Auf der anderen Seite das Kind, das einfachen Bedürfnissen folgt (z.B. Hunger nach etwas Süßem – wo wir bei unseren Klettereinlagen übrigens die Küche so richtig schön verwüsten können) und erst langsam den Kummer zu verstehen beginnt. Mit jedem Teil des Erinnerungspuzzles werden die Erinnerungslücken weniger und vieles wird klarer…

Blueberry schafft es bislang erstaunlich gut Storytelling und Plattform-Gameplay miteinander zu vereinen.
Blueberry schafft es bislang erstaunlich gut Storytelling und Plattform-Gameplay miteinander zu vereinen.
Das Gameplay ist grob in zwei Bereiche unterteilt: Bei der Suche nach Erinnerungen durchqueren wir eine Welt die ein wenig an alte Jump&Run-Spiele erinnert. Wir können Objekte verschieben, Bäume zum Umfallen bringen (um sie als Brücke zu nutzen), an Toilettenpapier entlang klettern und vieles mehr. Bis wir eine Türe zu einer Erinnerung finden, die uns später ein Puzzle-Stück bei den Erinnerungen liefert, dass wir einsetzen können, um der Wahrheit näher zu rücken. 

Dazwischen warten einige narrative Abschnitte, etwa in den Erinnerungen, wo das Mädchen einmal zum Beispiel Angst vor einem Monster unter dem Bett hat und herum klettert um eine Taschenlampe zu suchen. Oder wenn sie im Supermarkt fröhlich die falschen Produkte in den Einkaufswagen packt. Die Aktionen wirken sich kurzfristig auch auf die Beziehung zur Mutter aus. Bei den Dialogen und Interaktionen soll es später Verzweigungen geben. Trotz vieler Jump&Run-Einlagen ist das Storytelling dicht und motivierte uns zum Weiterspielen. Die Steuerung funktioniert flüssig und Sprünge lassen sich per Controller gut timen. Stürzt die Spielfigur ab, erscheint sie gleich daneben wieder und kann ihr Glück erneut probieren. Blueberry hat leider noch keinen Release-Termin, soll aber für Windows PC, Mac und Switch erscheinen. Vorerst wurde nur eine englische Fassung angekündigt. Einen Vorgeschmack bietet dieser Trailer. 

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